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Neurologie

Risikoerhöhung für Multiple Sklerose

12.7.2024

Auf der Suche nach den noch weitgehend unbekannten Ursachen der Multiplen Sklerose (MS) haben NAKO (German National Cohort) Forschende unter Federführung des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf und des Universitätsklinikums Heidelberg bei einer Auswertung von 204.273 Teilnehmendern und Teilnehmerinnen der NAKO Gesundheitsstudie nun zeigen können, dass Übergewicht in der Jugend die Wahrscheinlichkeit erhöhen kann, später an einer MS zu erkranken.

Für das Auftreten der Autoimmunkrankheit werden nach aktuellem Stand genetische Faktoren aber auch Umwelt- und Lebensstilfaktoren, virale Infektionen sowie Vitamin D Mangel verantwortlich gemacht. „Frühere Studien haben Hinweise geliefert, dass Einflüsse aus Kindheit und Jugend die Entstehung der MS begünstigen können. In unserer Publikation haben wir Angaben der NAKO Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus der Basisuntersuchung der NAKO Gesundheitsstudie zu Ereignissen und gesundheitlichen Besonderheiten in jungen Jahren analysiert. Dazu gehörten unter anderem das Geburtsgewicht, das Gewicht im Alter von zehn Jahren und im Jugendalter, die Art der Geburt, Stillzeit oder die Anzahl an Geschwistern”, berichtet Professor Dr. rer. nat. Heiko Becher vom Institut für Global Health am Universitätsklinikum Heidelberg. Von den befragten 204.273 Personen der vorliegenden Studie hatten 858 vor der NAKO-Basisuntersuchung die Diagnose MS erhalten.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler fanden heraus, dass Personen, die als Säuglinge gestillt wurden, später ein verringertes MS-Risiko haben im Vergleich zu denen, die nicht gestillt wurden. Übergewicht im Alter von 18 Jahren im Vergleich zu Normalgewicht war mit einem erhöhten Risiko für eine MS verbunden. Für die übrigen untersuchten Faktoren und geschlechtsspezifischen Analysen wurde kein Hinweis auf einen Zusammenhang mit dem MS-Risiko festgestellt.

„Unsere Ergebnisse zum Zusammenhang zwischen Übergewicht im Jugendalter und einem erhöhten MS-Risiko decken sich mit den Erkenntnissen anderer Forschender. Wie bereits in früheren Studien beobachtet, haben auch wir keinen Effekt auf das MS-Risiko von höherem Geburtsgewicht oder von höherem Gewicht im Alter von zehn Jahren im Vergleich zum Durchschnittsgewicht festgestellt. Das lässt vermuten, dass auch der Zeitpunkt des Übergewichts einen Einfluss auf das MS-Risiko haben könnte. Die körperliche Aktivität der Kinder und Jugendlichen spielt dabei sicherlich ebenfalls eine wichtige Rolle und sollte in zukünftigen Studien genauer untersucht werden”, sagt Anja Holz, Erstautorin und Wissenschaftlerin am Institut für Medizinische Biometrie und Epidemiologie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf.

Pressemitteilung „Übergewicht in der Jugend kann das Risiko für Multiple Sklerose erhöhen“. NAKO e.V. / NAKO Gesundheitsstudie, 29.5.2024 (https://nako.de/pressemitteilungen/uebergewicht-in-der-jugend-kann-das-risiko-fuer-multiple-sklerose-erhoehen/).

* Holz A et al.: Childhood and adolescence factors and multiple sclerosis: results from the German National Cohort (NAKO). BMC Neurol. 2024 Apr 13;24(1):123 (DOI 10.1186/s12883-024-03620-4).

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