So waren beispielsweise im Dezember 2020 5,9% der Pflegeheimbewohner in Nordrhein-Westfalen an Corona erkrankt. In der Gruppe der Pflegebedürftigen insgesamt lag der Anteil bei 2,15%, in der Gesamtbevölkerung nur bei 1,25%. Die Folgen der Erkrankungen waren in den Pflegeheimen besonders schwer: Dem Report zufolge waren zu Beginn der Pandemie 50-60% der mit Covid-19 Verstorbenen stationär Pflegebedürftige.

Neben den Pflegebedürftigen wurde auch die Situation der Pflegekräfte in stationären Einrichtungen in NRW genauer untersucht: Hierbei wurde deutlich, dass Pflegefachkräfte in Heimen bis zu fünfmal häufiger wegen Covid-19 krankgeschrieben waren als Berufstätige in anderen Branchen. Im März 2022 – in der fünften Welle der Pandemie – gab es dabei bei den Pflegern die meisten Arbeitsunfähigkeitsfälle: 158 je 10.000 Beschäftigte. Dieser Wert ist damit etwa 14-mal höher als im März der ersten und dritten Welle.

Wie schon vor der Pandemie hatten die Mitarbeiter in Pflegeheimen deutlich stärker mit psychischen Problemen zu kämpfen als Berufstätige anderer Wirtschaftszweige. So gab es im August 2022 unter Pflegefachkräften in Heimen 189 Arbeitsunfähigkeitsfälle je 10.000 Beschäftige wegen einer psychischen Erkrankung. In den übrigen Berufen lag der Wert im August 2022 bei 94 je 10.000. „Die Kontaktsperren im Pflegeheim, die notwendigen Hygienemaßnahmen, einschließlich der Verpflichtung für das Personal, Masken zu tragen, sowie der pandemiebedingte Personalausfall haben die Arbeit der Pflegekräfte sehr erschwert. Emotionsarbeit, die sonst von Angehörigen geleistet wurde, musste unter erschwerten Bedingungen von den Pflegekräften übernommen werden. Das hat alles Spuren hinterlassen“, sagt Heiner Beckmann, Landesgeschäftsführer der Barmer in NRW.