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Mammakarzinom

Tumoren mit geringem HER2

Bislang galt eine zielgerichtete Therapie beim Mammakarzinom nur dann als Erfolg versprechend, wenn der Tumor eine sehr stark erhöhte HER2-Expression aufweist. Nun scheint es so zu sein, dass eine schwache HER2-Expression als eigene Unterform von Brustkrebs betrachtet werden muss.

Ein Forschungsteam um den Pathologen Prof. Carsten Denkert von der Philipps-Universität Marburg untersuchte Brustkrebsgewebe von 2 310 Patientinnen, die eine Kombinationschemotherapie erhalten hatten. Etwa 48 % dieser Gewebeproben zeigten eine schwach-positive Konzentration von HER2. Und dieses Tumorgewebe mit schwacher Positivität für das HER2-Protein ließ sich als eigener Brustkrebs-Subtyp charakterisieren, der sich von Tumoren unterscheidet, die gar kein HER2-Protein aufweisen.

Das hatte prognostische und therapeutische Konsequenzen. Wenn im Tumor das HER2-Protein in geringer Konzentration vorlag, war die Überlebenswahrscheinlichkeit der Betroffenen größer, als wenn das Gewebe gar kein HER2 enthielt. Gleichzeitig sprach die Variante mit wenig HER2 schlechter auf eine Chemotherapie an als Subtypen ganz ohne HER2-Protein. „Offenbar ist Brustkrebs komplexer, als bislang angenommen wurde“, schlussfolgern die Autoren. „Dies eröffnet neue Möglichkeiten für künftige, personalisierte Behandlungsansätze. In der Zukunft könnten neue Therapien, die sich speziell gegen niedrig-HER2-positive Tumoren richten, das Überleben in dieser Subgruppe noch weiter verbessern.“

Denkert C et al., Lancet Oncol 2021; 22: 1151–1161,

Pressemitteilung der Philipps-Universität Marburg

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