Die Bevölkerung wird immer älter, somit steigt auch der Versorgungsbedarf. So lebten laut Statistischem Landesamt Ende 2019 allein in Baden-Württemberg über 306 000 Menschen, die 85 Jahre oder älter waren. Bis zum Jahr 2050 könnte sich diese Zahl verdoppeln. Andere Prognosen deuten darauf hin, dass im Jahr 2050 ein Drittel der Bevölkerung Baden-Württembergs über 60 Jahre alt sein wird. Damit das Gesundheitssystem dem Stand hält, seien viele Faktoren wichtig. Dazu zählen angemessene Personalkapazitäten, leistungsgerechte Entlohnung, Entlastung von zu viel Bürokratie, eine engere Zusammenarbeit zwischen ärztlicher (Notfall-)Versorgung und Pflege und eine verlässliche hausärztliche Versorgung auch in ländlichen Regionen.
„Wir möchten gerade auch für unsere betagten Patienten da sein. Dafür brauchen wir Freiräume für Ärztinnen und Ärzte, um Älteren auch weiter als Ansprechpartner und Lotsen im Gesundheitssystem zur Verfügung stehen zu können“, so Dr. Wolfgang Miller, Präsident der Landesärztekammer Baden-Württemberg weiter. „Hier sind u. a. intensive Aufklärung über Therapieoptionen, Mithilfe beim Organisieren von weiteren Behandlungsschritten, aber auch Begleitung bei der Nutzung digitaler Gesundheits- und Behandlungsanwendungen zu nennen, was besonders ältere Menschen vor Herausforderungen stellen kann.“
Diese Entwicklung ist nur mit einem starken, gut aufgestellten Gesundheitswesen möglich. Ein guter Schritt in diese Richtung sei der Landesregierung mit der Erhöhung der Kapazitäten um 150 Humanmedizin-Studienplätze gelungen.
Pressemitteilung Landesärztekammer Baden-Württemberg, April 2021