Eine slowakische Studie hat untersucht, ob körperliches und Beckenbodentraining, kombiniert mit dualen kognitiven Aufgaben (PFMT-DT), bei 88 älteren Frauen (Durchschnittsalter 75 ± 4,3 Jahre) Beschwerden von jeweils diagnostizierter Dranginkontinenz, das statische und dynamische Gleichgewicht, das Sturzrisiko sowie die Angst vor Stürzen verändern kann.
PFMT-DT erwies sich dabei als effektive Intervention zur Verbesserung der Symptome bei überaktiver Blase und Dranginkontinenz. Auch das Sturzrisiko bei älteren Frauen mit Dranginkontinenz konnte signifikant um ca. 21% gesenkt werden. Die Studienteilnehmerinnen wurden randomisiert und entweder der experimentellen bzw. der Kontrollgruppe zugewiesen. Die Dauer der Intervention betrug zwölf Wochen. Beide Gruppen unterzogen sich 3x-wöchentlich für 30 Minuten einem körperlichen Training (Übungen zur Stärkung der Muskeln der unteren Gliedmaßen und Gleichgewichtsübungen). Zusätzlich erhielt die Experimentalgruppe zweimal wöchentlich für 30 Minuten ein Beckenbodentraining in verschiedenen Positionen, kombiniert mit dualen kognitiven Aufgaben (PFMT-DT). Zu den Doppel-Aufgaben gehörten kognitive Standardherausforderungen wie visuelle Imagination, Sprachgeläufigkeit (verbal fluency), einfache mathematische Aufgaben oder kognitive Reaktivität. Das wurde jeweils kombiniert mit körperlichen Trainingseinheiten. PFMT-DT ist ein probates Verfahren, u.a. bei der Reduktion des Sturzrisikos im Alter.
Nach der Behandlung wurden signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen zugunsten der experimentellen Gruppe bei der Tageshäufigkeit der Miktion (von 7,6 auf 5,3), bei der Nykturie (von 2,1 auf 0,7), in der Dranginkontinenz (von 1,8 auf 1,0) sowie bei den Symptomen von überaktiver Blase festgestellt. Ebenfalls signifikante Verbesserungen ergaben sich bei dem Gleichgewichts- und Gangbild, der Sturzrisikobewertung, der Sturzangst und dem Sturzrisiko.
Mihaľová M et al., Z Gerontol Geriatr 2021 Jul 26; doi 10.1007/s00391-021-01942-3, PMID 34309740