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DiGA für Panikstörung und Agoraphobie

14.12.2023

Mit der Digitalen Gesundheitsanwendung (DiGA) „Mindable: Panikstörung und Agoraphobie“ soll Patienten die Wartezeit auf einen Therapieplatz besser überbrücken. Ein Team um Prof. Dr. rer. nat. Thomas Lang (Bremen) hat jetzt mit einer klinischen Studie die Wirksamkeit nachgewiesen. Die App wurde vom BfArM dauerhaft in die DiGA-Liste aufgenommen und ist damit von den Krankenkassen als digitale Gesundheitsanwendung zugelassen.

Die Forscher um Lang untersuchten in ihrer Studie 107 Personen mit Panikstörung und Agoraphobie in zwei Gruppen: Mit Zugang zur App und ohne. Die Auswahl der Probanden erfolgte durch klinische Interviews vor Beginn der Studie, während denen eine entsprechende Panikstörung diagnostiziert wurde. Mit beiden Gruppen wurden im Studienverlauf mehrere Befragungsrunden sowie Messungen durchgeführt. 

Die Inhalte der App beruhen auf einem von Lang und anderen entwickelten Behandlungsmanual aus dem Jahr 2012 und sind ähnlich aufgebaut wie eine Therapie. „Betroffene lernen über ihre Erkrankung und führen Übungen gegen die Angst durch, wie sie auch in einer Therapie üblich sind“, sagt Lang. Bestandteile der App sind zudem ein Angsttagebuch und wöchentliche Check-ups.

Die Wirksamkeit der App konnte nachgewiesen werden: Bei Patienten mit Zugang zur App war nach 8 Wochen eine signifikante Reduktion der Angst- und Paniksymptome zu beobachten. Dank der nun nachgewiesenen Wirksamkeit hat Mindable eine Kassenzulassung erhalten. Die DiGA kann von Ärzten oder Psychotherapeuten verordnet werden, die Kosten werden durch die Krankenkasse des Patienten übernommen. Versicherte, die ihrer Krankenkasse einen Nachweis über die entsprechende Indikation vorlegen, erhalten die DiGA auch ohne ärztliche Verordnung.

Die App hat allerdings ihre Grenzen, darauf weist Langausdrücklich hin. „Sie verbessert die Symptomatik, eine Behandlungsalternative oder gar Ersatz für eine Therapie, ist sie aber nicht“, betont er. Vielmehr gehe es darum, den Betroffenen in der Wartezeit ein niedrigschwelliges Angebot zu machen und sie zu ermutigen, erste Schritte gegen ihre Symptomatik zu unternehmen. So könnten auch Vorbehalte zur Aufnahme einer Psychotherapieverringert und die klassische therapeutische Arbeit vorbereitet werden.

Weitere Infos zu der DiGA „Mindable: Panikstörung und Agoraphobie“ beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM): https://diga.bfarm.de/de/verzeichnis/00329

Pressemitteilung „Mindable App approved for the treatment ofpanic disorders and claustrophobia“. Constructor University, Bremen, 16.11.2023 (https://constructor.university/news/mindable_app).

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