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Gynäkologie

Neue Therapieoption beim Mammakarzinom

Zielgerichtete Therapie bei metastasiertem Mamma-Ca und PIK3CA / AKT1 / PTEN-Alteration(en)

11.12.2024

Capivasertib plus Fulvestrant bietet eine neue wirksame und sichere Behandlungsoption für Patientinnen mit Hormonrezeptor(HR)-positivem, HER2-negativem, lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Brustkrebs nach CDK4/6-Hemmung.

PD Dr. med. Mattea Reinisch vom Universitätsklinikum Mannheim stellte zunächst das leitliniengerechte Vorgehen beim Hormonrezeptor-positiven/HER2-negativen Mammakarzinom vor. Hier haben sich Biomarker als Basis für die Therapie fest etabliert. Die Hormonrezeptor-positiven Tumoren können initial sehr effektiv endokrin behandelt werden. Im Verlauf kommt es dann häufig zu einer endokrinen Resistenz und Krankheitsprogression. Die zyklinabhängigen Kinasehemmer 4 und 6 (CDK4/6) in Kombination mit einer Antihormontherapie haben sehr überzeugende klinische Studienresultate zur Überwindung der Endokrinresistenz gezeigt. Doch tritt auch hier eine Resistenz auf, war das weitere Vorgehen bislang schwierig.

Hier kann jetzt – basierend auf der molekularen Zusammensetzung des Tumors – das neue Präparat eingesetzt werden. Zugelassen ist es in Kombination mit Fulvestrant zur Behandlung von Erwachsenen mit Estrogenrezeptor(ER-)positivem, HER2-negativem, lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Mammakarzinom nach Rezidiv oder Progression der Erkrankung während oder nach einer endokrinen Therapie. Zudem müssen eine oder mehrere Mutationen in den Genen PIK3CA, AKT1 oder PTEN nachgewiesen sein.

Die Zulassung basiert auf den Ergebnissen der Phase-­III-Studie CAPItello-291, die Prof. Dr. med. Andreas Schneeweiß (Heidelberg) vorstellte. Unter der Kombinationstherapie betrug das mediane progressionsfreie Überleben in der PIK3CA / AKT1 / PTEN-alterierten Subgruppe (n = 289) 7,3 Monate, unter Fulvestrant plus Placebo 3,1 Monate. Capivasertib  (Truqap®) ist ein Hemmstoff der Kinase AKT. Diese spielt eine bedeutende Rolle in der Phosphat­idylinositol-3-­Kinase(PI3K-)Signalkaskade. Ist dieser Signalweg dauerhaft aktiv, wird die Proliferation von Zellen angekurbelt, die Apoptose ausgebremst und damit ein Krebswachstum begünstigt. Capivasertib hemmt selektiv alle Isoformen der Kinase (AKT1, AKT2, AKT3) und sorgt dafür, dass der überaktive PI3K-Signalweg herunterreguliert wird.

Bei prä- oder perimenopausalen Frauen sollte ­Capivasertib plus Fulvestrant mit einem Luteinisierungshormon-Releasing-Hormon(LHRH)-Agonisten kombiniert werden. Die empfohlene Dosis beträgt 400 mg, die 4 Tage lang jeweils zweimal täglich im Abstand von 12 Stunden eingenommen wird. ­Danach folgt eine Einnahmepause von 3 Tagen. Die Behandlung sollte bis zur Progression der Erkrankung oder bis zum Auftreten einer inakzeptablen Toxizität fortgesetzt werden. Bei schwerer Nieren- oder Leberfunktionsstörung wird Capivasertib nicht empfohlen. Häufig beobachtete Nebenwirkungen des neuen Wirkstoffs sind zum Beispiel Durchfall, Hautausschlag, Übelkeit, Fatigue, Erbrechen, ­Stomatitis, Hyperglykämie, Kopfschmerzen und ­verminderter Appetit.

Pressekonferenz der AstraZeneca GmbH, Oktober 2024

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