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Kongress-Ticker

PARP-Inhibitoren

Ovarialkarzinom

Dr. rer. nat. Reinhard Merz

3.4.2024

PARP-Inhibitoren sind ein Gamechanger in der Gynonkologie. Zwar spielen sie beim omnipräsenten Mammakarzinom (noch) keine große Rolle, dafür beim Ovarialkarzinom umso mehr. Sie verhindern in erster Linie die Reparatur von DNA-Schäden in Krebszellen im Zuge einer Chemotherapie und werden daher primär als Erhaltungstherapie nach einer Chemotherapie eingesetzt.

Krebszellen, denen Komponenten der homologen Rekombinationsreparatur fehlen (z. B. BRCA1 oder BRCA2), können Doppelstrangbrüche nicht suffizient reparieren. Das führt zu einer genomischen Instabilität, die letztlich die Zelle in die Apoptose treibt, es kommt zur Regression des Tumors. Der Einsatz von PARP-Inhibitoren hat die Prognose für Frauen mit Ovarialkarzinom deutlich verbessert, wenn durch Mutationen der Gene BRCA1 oder BRCA2 oder die Reparatureffizienz beeinträchtigt ist. Das betrifft etwa die Hälfte aller Patientinnen mit Ovarialkarzinom.

Prof. Dr. Jonathan Ledermann (London) stellte die Ergebnisse einer explorativen Analyse der SOLO-1-Studie vor. Danach benötigten 45 % der Patientinnen nach Operation, Chemotherapie und Olaparib-Erhaltungstherapie nach 7 Jahren immer noch keine neue Chemotherapie. Dabei war Olaparib nicht durchgehend gegeben worden. Die Therapie wurde gestoppt, wenn es keinen Hinweis auf eine Resterkrankung mehr gab.

Nach 4 Jahren war bei insgesamt 42 % der Patientinnen ein Rezidiv aufgetreten. Aktuell laufen Studien, um die Rezidivsituation besser zu verstehen. Dazu wird die Kombination von PARP-Inhibitoren mit anderen Wirkstoffen in der ­Rezidivsituation geprüft, z. B. mit den Antiangiogenese-Wirkstoffen Cediranib und Bevacizumab und dem Immuntherapeutikum Durvalumab.

Keynote Lecture Prof. Jonathan Ledermann, London: „New treatments for common and rare ovarian tumors“

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