Antibody-Drug-Konjugate (ADC) sind komplexe Moleküle, bestehend aus Antikörper und einer über einen Linker gekoppelten zytotoxischen Substanz. Diese zielgerichtete Behandlung ist effektiver als die bisherige Chemotherapie allein oder die Chemotherapie in Kombination mit einer Antikörpertherapie bei geringeren Nebenwirkungen, wie Prof. Diana Lüftner (Berlin) ausführte.
Prof. Peter Fasching (Erlangen) präsentierte Ergebnisse neuerer klinischer Studien. Sie zeigten, dass insbesondere ADC nicht nur bei „klassisch“ Her2-positiven, sondern auch bei HER2-low-Level-Karzinomen klinisch Wirkung zeigen. Etwa 55–65 % der bisher als „Her2-negativ“ bezeichneten Mammakarzinome exprimieren niedrige Level von HER2 und gelten als Kategorie HER2-low. HER2-low-Mammakarzinome sind bei Patientinnen mit mehreren Vorbehandlungen mit eher ungünstiger Prognose assoziiert. In der DESTINY-Breast-04-Studie verdoppelte sich das progressionsfreie Überleben (PFS) bei Behandlung mit Trastuzumab-Deruxtecan in der Gruppe der Patientinnen mit HR+-Tumoren, und zwar auf median 10,1 Monate im Vergleich zu median 5,4 Monaten unter Chemotherapie (Hazard Ratio 0,51). Auch das Gesamtüberleben erhöhte sich signifikant (23,9 vs. 17,5 Monate)
In der Pathologie erfordert das eine Erweiterung des Testalgorithmus um HER2-low, wie Prof. Gustavo Baretton (Dresden) ausführte. Entsprechende QS-Maßnahmen (Präanalytik, validierte Tests, On-Slide-Kontrollen und Training) hält er für eine unbedingte Voraussetzung für eine valide Diagnostik.
Lunchsymposium „All the breast – live on stage“ (Veranstalter: AstraZeneca GmbH und Daiichi Sankyo Deutschland GmbH)