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Kongress-Ticker

Internationale Leitlinien

Hormonrezeptor-positives MammaKarzinom

Susanne Pickl

7.8.2024

Internationale Leitlinien empfehlen in der Therapie des metastasierten Hormonrezeptor-positiven (HR+) Mammakarzinoms (MammaCa) die endokrine Therapie (ET) – außer bei Patientinnen mit hohem Metastasierungsdruck oder einer viszeralen Krise, für die sich eher eine Chemotherapie anbiete, so Prof. Dr. med. Hans Tesch (Frankfurt/Main).

Die Rationale: Die ET habe im Vergleich zur Chemotherapie eine geringere Toxizität bei häufig vergleichbarer Wirksamkeit und sei mit einer besseren Lebensqualität der Patientinnen assoziiert.

Beim metastasierten HR+ MammaCa hat sich eine Kombinationstherapie mit einem der 3 CDK4/6-Inhibitoren Palbociclib, Ribociclib und Abemaciclib als neuer Standard in der Erstlinie etabliert. Diese Therapie sei sowohl in Kombination mit Aromatasehemmern (AI) als auch Fulvestrant in ihrer Wirksamkeit bewiesen und verbessere das progressionsfreie (PFS) und in einigen Studien auch das Gesamtüberleben (OS) mit bis zu 60 Monaten, so Prof. Tesch weiter.

Im PIK3CA/AKT/mTOR-Signalweg wurden mehrere Tyrosinkinase-Inhibitoren (TKI) entwickelt. In Kombination mit einer ET zeigte der neue AKT-Inhibitor Capivasertib eine Verbesserung der Therapie-Ergebnisse, insbesondere bei Vorliegen von pathogenen Mutationen im Signalweg. Ein weiterer PIK3CA-Inbitor, Inavolisib, zeigte vielversprechende Ergebnisse in einer frühen Studie.

Mit Elacestrant ist inzwischen ein oraler SERD (selective estrogen receptor degrader) zugelassen; diese Gruppe ist insbesondere bei Vorliegen einer Estrogenrezeptor(ESR1)-Mutation wirksam. Die ESR1-Mutation finde sich häufig bei Patientinnen, die mit einem AI vorbehandelt sind, und sei laut Tesch vermutlich maßgeblich an der Resistenzentwicklung beteiligt.

Nach dem Versagen einer ET stehen neben einer Chemotherapie weitere Optionen, z. B. Antikörper-Wirkstoff-Konjugate (ADC), zur Verfügung. So zeigten Daten der Studie TROPiCS-02 beim metastasierten HR+ HER2-negativen MammaCa, dass das PFS und OS mit Sacituzumab-Govitecan im Vergleich zur Chemotherapie verbessert werden kann.

Vortrag von Prof. Dr. med. Hans Tesch (Frankfurt/Main)

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