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Kongress-Ticker

Frühes Mammakarzinom mit hohem Rezidivrisiko

Adjuvante Therapie mit CDK4/6i wirkt lange nach

Susanne Pickl

7.8.2024

Damit möglichst vielen Patientinnen mit frühem Hormonrezeptor-positivem, HER2-negativem Mammakarzinom (HR+/HER2- MammaCa) eine Chemotherapie (CTx) erspart werden kann, sollte zusätzlich zur Genexpressionstestung das Ansprechen auf eine endokrine Therapie (ET) berücksichtigt werden.

Prof. Dr. med. Pauline Wimberger (Dresden) verwies auf die AGO-Leitlinie. Wichtig sei es nach ihren Worten vor allem, die Genexpressionsanalyse an therapienaivem Gewebe durchzuführen und diese mit einer präoperativen ET für 2–4 Wochen zu kombinieren. Anschließend werde der Ki-67 bestimmt – liege dieser bei ≤ 10 %, könne auf eine Chemotherapie verzichtet werden.

Gemäß der AGO-Leitlinie kann der CDK4/6-Inhibitor (CDK4/6i) Abemaciclib (Verzenios®) in Kombination mit einer ET zur adjuvanten Behandlung bei Frauen mit frühem HR+/HER2- MammaCa und erhöhtem Rezidivrisiko sowohl in der Prämenopause als auch in der Postmenopause für 2 Jahre eingesetzt werden.

Dabei profitieren Patientinnen mit frühem HR+/HER2- MammaCa auch bei längerem Follow-up von der Zugabe des CDK4/6i zur ET, wie aktuelle Daten der monarchE-Studie demonstrieren.

Die Studie verglich die zweijährige Therapie mit Abemaciclib plus ET vs. ET allein bei HR+/HER2- MammaCa mit hohem Rezidivrisiko. Letzteres war definiert als ≥ 4 positive axilläre Lymphknoten (paLN) oder 1–3 paLN und mindestens eines der folgenden Kriterien: Tumorgröße ≥ 5 cm oder histologischer Grad 3.

Patientinnen profitierten unabhängig von der Höhe des Recurrence Scores von der Abemaciclib-Therapie.

Nach 5 Jahren zeigte sich eine absolute Verbesserung im Hinblick auf das invasive krankheitsfreie Überleben (iDFS) um 7,9 % gegenüber ET allein (82,2 % vs. 75,3 % im Kontrollarm, Auswertung Kohorte 1). Bei einer medianen Nachbeobachtungszeit von 54 Monaten betrug die Reduktion des Risikos für ein iDFS-Ereignis im Abemaciclib-Arm 33 % (Hazard Ratio [HR] 0,670).

Patientinnen profitierten bei dieser Auswertung unabhängig von der Höhe des Recurrence Scores (RS) von der Abemaciclib-Therapie, berichtete Prof. Dr. med. Andreas Hartkopf (Tübingen). Zudem zeigte Abemaciclib auch bei einer Dosisreduktion aufgrund von Nebenwirkungen gleichbleibende Effektivität, erklärte er. Diarrhö könne nach der ersten Woche der Behandlung auftreten – diese Nebenwirkung sei allerdings gut mit rezeptfreien Antidiar­rhoika zu behandeln.

Lunch-Symposium „Alles klar in der Adjuvanz? Risiken einschätzen – Bedarf erkennen“ (Veranstalter: Lilly Deutschland GmbH)

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