Bei endokriner Therapie und Chemotherapie in Verbindung mit einer Hochdosis-Cortisontherapie beobachtet man einen schnellen und fortführenden Knochenabbau. Es kommt zu einem doppelt so hohen Bruchrisiko wie bei der altersentsprechenden Kontrollgruppe ohne Therapie.
Im Gegensatz zu der Situation bei postmenopausalen Frauen, bei denen Tamoxifen vor Knochenabbau schützt, ist es bei prämenopausalen Frauen ein Risikofaktor. Da die Therapie über 10 Jahre oder länger erfolgt, profitieren die Frauen von einer osteoonkologischen Betreuung. Das Gleiche gilt für die postmenopausale Frau unter Aromatase-Inhibitor. Durch den Entzug des Estrogens kommt es bei einer von fünf Frauen zu einem Bruch. Es sollte Vitamin D und Calcium supplementiert werden, aber es können auch Denosumab oder Bisphosphonate gegeben werden, da diese den Knochenabbau nicht nur stoppen, sondern ihn reversibel gestalten. Am besten mit der ersten Verordnung mit dem Knochenschutz beginnen, spätestens aber nach ein bis zwei Jahren. In einer Oxford-Metaanalyse hat sich zudem gezeigt, dass Frauen, die ein Bisphosphonat bekommen, um 34 % seltener Knochenmetastasen aufweisen und die Mortalität sich um 17 % verringert. Weitere Studien legen nah, dass es einen positiven Zusammenhang zwischen dem Vitamin-D-Spiegel und der Rezidivrate gibt. Wenn der Spiegel über 60 ng/dl liegt, dann hat sich in einer Studie das Rezidivrisiko fast halbiert.
Vortrag Prof. Dr. med. Peyman Hadji (Frankfurt/Main)