Direkt nach der Brustkrebsdiagnose sollte ein körperliches Training beginnen: Immunzellen werden mobilisiert, die Expression von Antioxidantien ist erhöht und es gibt einen positiven Einfluss auf das Myokard. Wenn man Brustkrebspatientinnen mit Spirometrie erfasst, sieht man, dass die Fitness einer 40-jährigen Tumorpatientin wie die einer 70-jährigen ist, weil die Muskelmasse durch Fett ersetzt wird.
Schon Alltagsaktivitäten bringen sie an die Grenze der Leitungsfähigkeit. Beim Training dieser Patientinnen kommt es auf die Intensität an. Intensive kurze Belastung der peripheren Muskulatur fünf- bis siebenmal am Tag ist am wirksamsten, eine Belastung zum Beispiel durch Nordic Walking wäre eine Überforderung. Eine Minute Kurzbelastung durch schnelles wiederholtes Aufstehen vom Stuhl siebenmal am Tag etwa statt 30 Minuten Joggen. Leichtes aus der Puste kommen, also etwa 70 % der Leistungsfähigkeit, ist angestrebt. Der Status Quo sollte erfasst und darauf ein individuelles, symptomorientiertes Programm adaptiert werden.
Vortrag Prof. Dr. med. Martin Halle (München)