Nebenwirkungen beeinflussen die Compliance der Patientinnen. In einer Studie mit Krankenkassendaten aus Baden-Württemberg wurde die Medikamentenaufnahme über mehrere Jahre dokumentiert:
72 % der Patientinnen zeigten gemittelt in 5 Jahren endokriner Therapie eine gute Adhärenz, 28 % nicht. Im ersten Jahr sind es noch 89 % der Frauen, im fünften Jahr nur noch 59 %. Die Rezidivrate bei Patientinnen mit einer guten Adhärenz liegt bei 13 % vs. 19 % bei schlechter Adhärenz (HR 0,61).
Beim Einsatz von Antikörper-Drug-Konjugaten (ADC) wird eine neue Nebenwirkung diskutiert: die interstitielle Lungenerkrankung (ILD). Es wird vermutet, dass die Freisetzung des zytotoxischen Wirkstoffs aus dem ADC in den Lungenbereich zu einer Entzündungsreaktion führen kann, die dann in einer ILD eskaliert. Womöglich löst auch der Antikörper selbst eine immunologische Reaktion in der Lunge aus.
Die Symptome von ILD können Atembeschwerden, Husten, Müdigkeit, Fieber und Gewichtsverlust umfassen. Handlungsempfehlung unter ADC: Wenn jemand hustet, sofort ins CT und Dosisreduzierung. Nicht auf erste Zeichen der Lungenfibrose warten.
Vortrag Prof. Dr. med. Diana Lüftner (Buckow)