Die Evidenz für die positiven Effekte von Bewegung bei onkologischen Erkrankungen ist überwältigend. Prognose und Rezidivrate sind verbessert, es gibt weniger Nebenwirkungen und ein besseres Nebenwirkungsmanagement.
Aus Beobachtungsstudien ergibt sich eine 48%ige Reduktion bei der Mortalität. Im Detail aus verschiedenen Studien: Lymphödeme wurden durch Krafttraining reduziert. Der Knochentoxizität der Antihormonbehandlung kann mit Kraft- und Sprungtraining entgegengewirkt werden, die Knochendichte bleibt stabil, da die Osteoblasten angeregt werden. Zweimal die Woche Krafttraining reduziert das Schmerzempfinden bei Arthralgie unter Antihormontherapie deutlich. Fatigue in der Chemotherapie ist mit zweimal die Woche Training von Anfang an verglichen mit Entspannungstherapie deutlich minimiert. Auch Polyneuropathie kann deutlich vermindert werden und bewegte Patienten vertragen mehr von der initial geplanten Chemotherapie-Dosis und haben prognostische Vorteile. Bewegungstherapie wirkt praktisch immer. Jetzt geht es um die Implementierung in die Regelversorgung. Eine S3-Leitlinie ist auf dem Weg.
Vortrag PD Dr. med. Joachim Wiskemann (Heidelberg)