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Kongress-Ticker

Pigmentstörungen

Von Prävention bis Korrektur

19.4.2024

Pigmentstörungen sind ein sehr häufiges Hautphänomen, das für Betroffene nicht selten mehr als ein kosmetisches Problem darstellt. Alisa Lindhorst-Peters (Düsseldorf) präsentierte neben den bisher angewendeten Therapieoptionen auch die Ergebnisse eines innovativen Wirkstoffs zur Behandlung.

Lindhorst-Peters fasste eingangs die wichtigsten ­Ergebnisse einer 2022 und 2023 durchgeführten ­Online-Umfrage zum Thema Pigmentstörungen zusammen. Teilgenommen hatten 48 000 Personen aus 34 Ländern, darunter etwa 50 % mit Pigmentstörung jeglicher Art: 27 % Lentigines, 18 % axilläre Hyperpigmentierungen, 15 % postinflammatorische Pigment­störungen, 15 % periorbitale Hyper­­pig­mentie­rungen, 11 % Melasmen und 8 % mit Vitiligo. Gemäß DLQI-Ergebnissen können die Pigmentstörungen mit einem durchaus hohen Leidensdruck assoziiert sein: Neben der Vitiligo erfuhren auch 15 % derer mit Lentigines, 35 % der Personen mit postinflammatorischen Pigment­störungen sowie 34 % der Befragten mit Melasma eine besondere Einschränkung ihrer Lebensqualität.

Besonders das Melasma stelle im dermatologischen Alltag immer noch eine Herausforderung dar, so die Referentin. Risikofaktoren dafür seien neben Schwangerschaft, Hauttyp III–IV und photosensibilisierenden Medikamenten die vermeidbaren Faktoren UV-Exposition, exogene Hormonzufuhr, Stress sowie Kosmetika, die photosensibilisierende Inhaltsstoffe wie Teebaum- oder Bergamottöl enthalten.

Für die Melasma-Behandlung stünden laut Lindhorst-Peters eine Vielzahl an vor allem apparativen Verfahren (Laser, Peelings, Microneedling, Intense Pulsed Light [IPL] und Radiofrequenz) und pharma­zeutischen Therapeutika (Tretinoine, Kortikostero­ide, ­Niacinamid und Tranexamsäure) zur Verfügung, die alle mit mehr oder weniger schweren Nebenwirkungen einhergehen könnten.

Die vielversprechendsten Therapieoptionen bei Melasma zeigte ein evidenzbasiertes Review aus dem Jahr 2020 auf [1]: Eine Dreifach-Kombinationscreme (Hydrochinon, Tretinoin und Kortikosteroid; „Klingman-Triple“) gilt demnach als wirksamste Behandlung bei Melasma, ebenso Hydro­chinon allein. Chemische Peelings sowie Laser- und Lichtgeräte hatten gemischte Ergebnisse erbracht.

Gamechanger in der Therapie gefunden?

In einem Hochdurchsatz-Screening von über 100 000 Molekülen, das mit dem Ziel durchgeführt wurde, eine Substanz mit hoher Effektivität, geringen Nebenwirkungen und hoher Anwendungssicherheit zu finden, wurde die Substanz 2-Mercaptonicotinoyl-Glycin (2- MNG) gefunden, die die Synthese der Melaninvorstufen Eumelanin und Phäomelanin hemmt. Der Wirkstoff fängt Melanin-Vorläufer ab, bevor Pigmentflecken entstehen können – ohne Einfluss auf die Tyrosinkinase. In einer weiteren Studie wurde gezeigt, dass 2-MNG den UV-bedingten Bräunungsprozess verzögert [2]. Lindhorst-Peters bezeichnete den neuen ­Ansatz zur Behandlung von Pigmentstörungen als potenziellen Gamechanger, der sich in ersten Analysen als effektiv und sicher erwiesen habe.

  1. McKesey J et al., Am J Clin Dermatol 2020; 21: 173–225
  2. De Dormael R et al., J Cosmet Dermatol 2024; 00: 1–8
  3. Firmensymposium „Von Prävention bis Korrektur: Innovation bei Pigmentstörungen“ (Veranstalter: L‘Oréal Deutschland GmbH, La Roche Posay)
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