Laser und Blitzlampe bieten in der ästhetischen Dermatologie hervorragende Behandlungsmöglichkeiten, um ein schöneres, verjüngtes Hautbild zu erzielen. Die Vorbeugung und das Management von Komplikationen wie Hyperpigmentierungen, Verbrennungen oder Narben erfordern jedoch viel Expertise.
Behandlungen mit Energy-based Devices wie Laser oder Intense Pulsed Light (IPL) in der ästhetischen Dermatologie gehören in die Hand versierter Dermatologinnen und Dermatologen. Eine optimale Betreuung umfasst auch das Management möglicher Nebenwirkungen. Wichtig sei eine gute Aufklärung vor dem Eingriff, die schriftlich dokumentiert werden sollte, riet Prof. Dr. med. Gerd Gauglitz (München).
Hyperpigmentierungen – richtig vorbeugen und behandeln
Zu den möglichen Komplikationen nach Laserbehandlungen zählten postinflammatorische Hyperpigmentierungen, demonstrierte Gauglitz am Beispiel einer Patientin mit dunklem Hauttyp, bei der sich nach einer CO2-Erstbehandlung spotförmige Pigmentflecken entwickelt hätten. Um solche Nebenwirkungen zu vermeiden, sei vorab eine Probelaserung unverzichtbar, betonte der Experte – und zwar an einem repräsentativen Hautareal, nicht am Körper, wo die Haut anders reagiere als im Gesicht. Gauglitz empfahl zudem eine Vorbehandlung mit Hydrochinon – allerdings unter sorgfältiger Anleitung zur richtigen Anwendung. Eine Nachbehandlung mit einem Klasse-II/III-Steroid könne das Risiko für postinflammatorische Hyperpigmentierungen verringern. Entwickelten sie sich dennoch, sei viel Geduld nötig. Behandelt werden könne mit Hydrochinon in Kombination mit Hydrocortison. Außerdem könne erwogen werden, die Hyperpigmentierung mit einem Pikosekundenlaser, fraktionierten Rubin-Laser oder IPL zu mildern. Jedoch sollte sehr vorsichtig und mit niedriger Energie gearbeitet werden.
Vorsicht vor Verbrennungen und Narben
Wie wichtig eine ausreichende Kühlung ist, illustrierte Gauglitz an einem Fall, bei dem es zu Verbrennungen unter IPL bei der Entfernung von Lentigines durch eine Kosmetikerin gekommen war. Vor jeder Behandlung sollte zudem unbedingt die Einnahme von Medikamenten und Nahrungsergänzungsmitteln abgefragt werden, die eine Lichtsensibilisierung hervorrufen können. Oberflächliche Verbrennungen bedürfen einer guten Nachsorge. Gauglitz empfahl eine Antibiotika-Kortikosteroid-Kombination und evtl. ein befeuchtendes Wundgel sowie eine Akutpflege zur Unterstützung der Hautregeneration. Auch in puncto Narbenbildung warnte Gauglitz: Beim Arbeiten mit dem ND:YAG-Laser in einer Einstellung für ein kleines Gefäß könne sich in der Tiefe viel Energie sammeln, wenn dort ein größeres Gefäß vorliege. Solche Narben seien schwierig zu behandeln. Mittels eines CO2-Lasers oder einer Nadel-Radiofrequenz könne versucht werden, eine Besserung zu erzielen.
Mit Komplikationen offen umgehen
Träten in der Praxis Komplikationen nach der ästhetischen Behandlung auf, sollten die Betroffenen ernst genommen und gemeinsam Lösungen gesucht werden, betonte Gauglitz. Rechtliche Konsequenzen lassen sich dadurch in der Regel vermeiden.
Vortrag „Komplikationen in der Ästhetischen Dermatologie“ anlässlich der FOBI, München, Juli 2024