In einer Phase-II-Studie erwiesen sich 30 mg/Tag des JAKi Upadacitinib allein oder in Kombination mit Elsubrutinib, einem selektiven Brutonkinase-Hemmer, bei Erwachsenen mit moderatem bis schwerem SLE einer Kombination aus 15 mg/Tag Upadacitinib plus Elsubrutinib, Elsubrutinib allein und Placebo überlegen.
Es war offenbar allein die Wirkung des oralen Januskinase-Inhibitors (JAKi) Upadacitinib, die in der 48-wöchigen multizentrischen, placebokontrollierten Doppelblind-Studie SLEek die Reduktion der Krankheitsaktivität bei erwachsenen Patienten und Patientinnen mit moderatem bis schwerem systemischen Lupus erythematodes (SLE) angetrieben hat – und das auch nur in höherer Dosierung von 30 mg/Tag. Das Hinzufügen des oralen selektiven Brutonkinase-Inhibitors (BTKi) Elsubrutinib oder Elsubrutinib allein brachten, ebenso wie die Kombination des BTKi mit nur 15 mg/Tag Upadacitinib im Vergleich keine Vorteile.
Studien-Design und Ergebnisse
Für die Studie randomisierten die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen die 341 Teilnehmenden gleichermaßen in 2 Gruppen mit Kombinationstherapie, davon eine mit Hoch-Dosis- und eine mit Niedrig-Dosis Upadacitinib, 2 Monotherapie-Gruppen – 30 mg/Tag Upadacitinib oder 60 mg/Tag Elsubrutinib – und eine Placebogruppe. Die Dosierung des BTKi war in allen aktiv behandelten Gruppen gleich.
Primärer Endpunkt war ein Ansprechen nach dem Systemic Lupus Erythematosus Responder Index 4 (SRI-4) unter einer Glukokortikoid(GC)-Dosis von allenfalls 10 mg/Tag zu Woche 24. Dies erreichten 54,8 % unter Upadacitinib allein und 48,5 % in der Hoch-Dosis-Kombinationsgruppe. Unter Placebo waren es nur 37,3 %. Der Elsubrutinib-Arm und auch die Niedrig-Dosis-Kombination wurden nach einer geplanten Interimsanalyse zum Zeitpunkt, als die Hälfte aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Woche-24-Untersuchung abgeschlossen hatten oder aus der Studie ausgeschieden waren, wegen Ineffektivität beendet.
Die Patientinnen und Patienten unter der 30 mg/Tag-Upadacitinib-Mono- und Kombinationstherapie erreichten viele der sekundären Endpunkte, etwa auch signifikante Verbesserungen der Krankheitsaktivität, einschließlich des Erreichens einer niedrigen Krankheitsaktivität, eine Verminderung der Schübe mit im Vergleich zu Placebo deutlich verlängerter Zeit bis zum ersten Krankheitsschub. Die Effekte blieben bis Woche 48 erhalten.
Keine neuen Sicherheitssignale
Passend zum Sicherheitsprofil von JAKi hatten mit Hoch-Dosis-Upadacitinib Behandelte numerisch mehr schwere Infektionen und erkrankten häufiger an Herpes zoster. Schwere kardiovaskuläre Ereignisse kamen in allen Gruppen einschließlich der Placebogruppe ähnlich oft vor, Malignome gab es in der Beobachtungszeit keine. Auch venöse thromboembolische Ereignisse (VTE) beobachteten die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen nicht, obwohl Menschen mit SLE per se ein erhöhtes Risiko haben. Und wenngleich Personen mit dreifach positivem Antiphospholipid-Antikörper-Status aus der Studie ausgeschlossen waren, war ein Antiphospholipid-Syndrom, auch bei vorheriger VTE, kein Ausschlusskriterium.
Merrill JT et al., Arthritis Rheumatol 2024; doi:10.1002/art.42926