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Gynäkologie

Therapiebegleitende Anwendung und Prophylaxe

Intimpflege bei Dermatosen und Infektionen

Die Haut des Anogenitalbereichs hat besondere Anforderungen an Pflege und Therapie. Patientinnen können sowohl bei Dermatosen als auch bei vaginalen Infektionen therapiebegleitend von der passenden Intimpflege profitieren. Auch gibt es Hinweise auf prophylaktische Effekte.

Vagina und Vulva sind empfindlicher als sonstiges Plattenepithel, lokale Irritationen daher häufig [1]. Bei Patientinnen, die sich wegen eines Juckens im Genitalbereich vorstellen, gibt die Lokalisation des Juckens in der Regel schon den ersten diagnostischen Hinweis: Juckt es in der Scheide, liegt mit hoher Wahrscheinlichkeit eine vaginale Infektion durch Bakterien oder Pilze vor. Juckt aber die äußere Haut im Genitalbereich, haben wir es eher mit einer Dermatose zu tun [2].

„Sommerliches Verhalten“ fördert gynäkologische Infektionen und Dermatosen gleichermaßen.

Dass die Zahl dieser Patientinnen jetzt im Sommer zunimmt, ist kein Zufall. Im Wasser von Pools und Seen – chloriert oder nicht – sind Bakterien, Viren und Pilze aller Art zu Hause. Mit dem Tampon schwimmen zu gehen oder nasse Badekleidung lange am Körper zu tragen, kann die Vermehrung schädlicher Keime im Intimbereich zusätzlich begünstigen. Und auch für Dermatosen ist das sommerliche Verhalten oft förderlich. Vor allem die Intimrasur hat hier einen negativen Einfluss, aber auch längeres Fahrrad­fahren kann zu erheblichen Irritationen führen.

Besonders anfällig für Infektionen sind Patientinnen, deren Scheidenflora durch einen Mangel an Milchsäurebakterien bereits gestört ist. Dazu zählen Schwangere und Diabetikerinnen. Diesen Patientinnen sollten Sie nicht nur Tipps für ein infektionsprophylaktisches Verhalten geben, sondern auch zu einer effektiven Intimpflege raten.

Spezielle Anforderungen

Trotz unterschiedlicher Genese ist die klinische Symptomatik nicht infektiöser Dermatosen (z. B. Lichen sclerosus, genitale Psoriasis) oft ähnlich. Dazu gehören Pruritus, Brennen, Schmerzen, Schwellungen, Rötungen und Hautläsionen. Die Ursache liegt in der trockenen, rissigen Intimhaut und dadurch beeinträchtigten Hautbarriere, deren reduzierte Schutzfunktion das Risiko für Infektionen erhöht.

An Hautschutzsalben werden deshalb spezielle ­Anforderungen gestellt, sie sollen sowohl präventiv als auch als adjuvante Therapie von Nutzen sein. Bewährt haben sich in diesem Zusammenhang v. a. medizinische Fettsalben, die über ihren Okklusionseffekt zur Regeneration der geschädigten Hautstrukturen beitragen und zugleich vor äußeren

Einflüssen schützen (z. B. Deumavan®). Die heilungsfördernde sowie symptomlindernde Wirkung ist klinisch belegt [3].

Eine langfristige Anwendung dieser Hautpflege ist aufgrund des guten Nutzen-Risiko-Profils möglich. Wichtig ist es, darauf zu achten, dass die Rezeptur keine kritischen Hilfsstoffe (Emulgatoren, Konservierungsmittel wie Parabene, Alkohol, Hormone, Farb- und Duftstoffe) enthält. Solche Produkte sind auch auf hochsensibler und allergiegefährdeter Haut anwendbar. Entsprechende Waschlotionen können als Kosmetikum die Schutzsalbe ergänzen.rm

1 Betschart C et al., Gynäkologe 2014; 4: 6–12
2 von Holst C, Privatarzt Gynäkol 2019; 10: 18–19
3 de Belilovsky C, Bohbot JM, J Women‘s Health Care 2019; 8: DOI 10.35248/2167-0420.19.8.463

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