Sport und Bewegung können als Supportivtherapien beim Mammakarzinom hilfreich sein. Und tatsächlich kann die Bewegungstherapie mehr: Sie senkt die Sterblichkeit und wird in der Leitlinie deshalb nachdrücklich empfohlen.
Wenn es um den Nutzen von Sport und Bewegung für Patientinnen mit Mammakarzinom geht, sind v. a. die positiven Effekte hinsichtlich der Reduktion von therapiebedingten Nebenwirkungen zu erwähnen. Das umfasst Behandlungsphasen von der Prähabilitation über Therapie, Rehabilitation und Nachsorge bis hin zur palliativen Situation. Aber auch bezüglich der Prophylaxe von Langzeitkomplikationen, bedingt durch kardio-,neuro- und knochentoxische Medikation, gibt es positive Daten [1].
Daneben zeigt Bewegung auch eine positive Wirkung auf psychosozialer Ebene. Metaanalysen belegen bspw. einen positiven Effekt von körperlichem Training auf die Fatigue sowie psychische Komorbiditäten wie Depressivität und Ängstlichkeit. Daher empfiehlt die Leitlinie diese Form der Körpertherapie auch nachdrücklich für diese Symptome [2]. Darüber hinaus zeigen Beobachtungsstudien für Personen mit abgeschlossener Therapie eine um bis zu 50% reduzierte Sterblichkeit durch körperliche Aktivität – auch bei Brustkrebspatientinnen [3,4].
Quelle: Krebsinformationsdienst
1. ChristensenJF et al., Comprehens Physiol 2011; 9: 165–205
2. S3-Leitlinie Komplementärmedizin in derBehandlung von onkologischen PatientInnen, Version 1.1, 2021; AWMF-Reg.-Nr.:032/055OL
3. McTiernanA et al., Med Sci Sports Exercise 2019; 51: 1252–61
4. CormieP et al., Epidemiol Rev 2017; 39: 71–92
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