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Allgemeinmedizin

Arthrose

Gesunde Gelenke bis ins Alter

Dr. rer. nat. Klaudia Götte

30.9.2024

Während im Jahr 2012 der Anteil der deutschen Bevölkerung an über 60-Jährigen noch bei 27% lag, erhöhte er sich bis zum Jahr 2022 mit weiter steigender Tendenz auf 29,4%. Dabei verzeichnete insbesondere die Altersgruppe von 80 bis 100 Jahren einen Anstieg von 1,8% (von 5,4 auf 7,2%). Diese Veränderungen lassen sich unter anderem mit dem demografischen Wandel begründen [1]. Daher wird die Auseinandersetzung mit altersbedingten Krankheiten wie Arthrose immer wichtiger.

Betroffen sind ab dem 60. Lebensjahr ca. die Hälfte aller Frauen und ca. ein Drittel aller Männer, jedoch nur 1,6% der unter 30-Jährigen. Dabei treten die verschiedenen Arten der Arthrose in unterschiedlicher Weise auf: Während Frauen im Vergleich zu Männern doppelt so häufig an altersbedingter Arthrose der Knie- und Fingergelenke leiden, sind beide Geschlechter gleichermaßen von Hüftgelenk-Arthrose betroffen [2].

Ursachen können neben dem Alter oder der genetischen Veranlagung die Überbelastung der Gelenke durch Sport oder Beruf, frühere Verletzungen oder Übergewicht sein. Zu den Folgen der Erkrankung zählen Bewegungseinschränkungen und/oder mehr oder weniger starke Schmerzen mit schneller Ermüdung. Dies kann zu negativen Veränderungen im Alltag und im Sozialleben führen, begleitet von depressiven Symptomen. Daher sollte ganz nach dem Motto „Wer sich heute gut bewegen kann, möchte auch in Zukunft beweglich bleiben“ einer Arthrose bzw. deren Fortschreiten früh genug entgegengesteuert werden.

Stoßdämpfung im Gelenk

Mit Normalgewicht, gelenkfreundlicher Bewegung und arthrosegerechter Ernährung wären die 3 wichtigsten Komponenten für junge Gelenke genannt, um die wenige Millimeter messende Knorpelschicht, die weder Blut- noch Lymphgefäße oder Nerven besitzt, zu erhalten. Eine bedeutende Rolle spielt dabei die Synovia, die durch Be- und Entlastung der Gelenke mittels Diffusion die Versorgung des Knorpels (Trophik) übernimmt, und zusätzlich für die Schmierung der Gelenkflächen verantwortlich ist. Gemeinsam mit dem Gelenkknorpel fungiert sie zusätzlich als Stoßdämpfung im Gelenk. Daher sollte die Synovia in ausreichender Quantität und Qualität gebildet werden. Zusätzlich ist zu berücksichtigen, dass bei einer Arthrose entzündliche Prozesse und oxidativer Stress eine wichtige Rolle spielen können.

Bei der arthrosegerechten Ernährung stellt sich die Frage, welche Substanzen sinnvollerweise supplementiert werden sollten. Hier sind insbesondere Chondroitin und Hyaluronsäure als wesentliche Komponenten der Knorpelmatrix zu nennen. Aber auch Glucosamin, welches in der Biochemie des Knorpelgewebes eine Schlüsselrolle spielt, kann einen positiven Effekt haben, da es die Vorstufe für Glykosaminoglykane darstellt und damit auch die für den Knorpel wichtigen Proteoglykane liefert. Im Fall von Glucosamin und Chondroitin ist allerdings eine zeitlich getrennte Einnahme, z.B. morgens und abends, zu empfehlen, da sich die Stoffe andernfalls in ihrer Wirkung behindern würden [3].

Des Weiteren ist die Aufnahme von Vitamin C und D als sinnvoll zu erachten, da Vitamin C laut der Health-Claims-Verordnung zu einer normalen Kollagenbildung für eine normale Knorpelfunktion beiträgt sowie die Zellen vor oxidativem Stress schützt und Vitamin D zur Erhaltung normaler Knochen beiträgt. Auch Selen wirkt antioxidativ, es trägt dazu bei, die Zellen vor oxidativem Stress zu schützen.

  1. https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bevoelkerung/Bevoelkerungsstand/Tabellen/bevoelkerung-altersgruppen-deutschland.html (letzter Zugriff: 30.09.2024)
  2. https://www.arthrose.de/arthrose/haeufigkeit (letzter Zugriff: 30.09.2024)
  3. Roman‐Blas JA et al., Arthritis Rheumatol 2017; 69: 77–85
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