Unter den 2,2 Mio. Menschen mit Psoriasis in Deutschland findet sich immer noch ein großer Anteil an Unter- oder Fehlversorgten. Während bei der topischen Therapie besonders mangelnde Adhärenz ein Thema ist, gilt es bei der systemischen Therapie mitunter, auch weitere Komorbiditäten zu beachten – wie eine Adipositas.
„Das Risiko für eine Psoriasis steigt mit dem Grad des Übergewichts, denn Adipositas und Psoriasis sind chronische Entzündungszustände, die über Interleukin-17 in einem Teufelskreis miteinander verbunden sind“, erklärte Dr. med. Ralph von Kiedrowski (Selters). So erhöhe laut Studien ein BMI von 27 kg/m² das Psoriasisrisiko um 32 %, ein BMI von ≥ 30 kg/m² um 71 %. „Bei uns sind 2 von 3 Menschen mit Psoriasis übergewichtig oder adipös – was nicht nur den Schweregrad der Psoriasis erhöhen, sondern sich auch negativ auf das Ansprechen einer Systemtherapie auswirken kann.“ Während bei anderen Biologika ab einem bestimmten Gewicht eine Aufdosierung auf die doppelte Dosis oder die doppelte Frequenz notwendig ist, ist dies bei Brodalumab nicht nötig, wie eine Subgruppenanalyse der Studien AMAGINE 2/3 zeigte: In beiden Gewichtsgruppen (BMI < 30 bzw. ≥ 30 kg/m²) waren die PASI-100-Raten mit 72,6 % bzw. 64,8 % vergleichbar hoch. Auch Real-World-Daten bestätigen die gewichtsunabhängige Wirksamkeit von Brodalumab: In der LIBERO-Studie wurde ab Woche 2 in beiden Gruppen (≤ 100 kg und > 100 kg) eine signifikante Reduktion des PASI erreicht. Nach einem Jahr zeigte sich in 87 % bzw. 85 % der Fälle eine vergleichbar hohe Rate an (fast) erscheinungsfreier Haut (PGA 0/1), der absolute PASI < 3 wies mit 70 % bzw. 82 % (Woche 12) und 87 % bzw. 88 % (Woche 52) in beiden Gruppen auf ein schnelles und lang anhaltendes Ansprechen hin. „Bei Brodalumab können wir also gewichtsunabhängig die Standarddosierung geben – bei vergleichbarer Wirkung und gleichbleibenden Therapiekosten“, so das Resümee des Experten.
Langzeitmanagement bei topischer Therapie
„In der topischen Therapie der Psoriasis haben wir neben der Frage nach der Wirksamkeit auch noch das Thema Adhärenz als besondere Herausforderung – weil die Eigeninitiative der Anwender gefragt ist“, betonte von Kiedrowski. „Hier braucht es ein Konzept, bei dem es nicht zu einem ,on und off‘ aufgrund von Unzufriedenheit mit der Wirkung, der Verträglichkeit oder dem Anwendungskomfort kommt.“ Ein bewährtes Topikum stellt die Wirkstoffkombination aus Calcipotriol und Betamethason dar, die in verschiedener Galenik (Salbe, Creme, Schaum) erhältlich ist. „Die Anwendungsunterschiede der einzelnen Produkte müssen explizit mit den Patienten besprochen werden, um Adhärenzproblemen vorzubeugen. Denn nur eine vom Patienten akzeptierte Formulierung wird auch auf lange Sicht angewendet“, betonte der Experte. „Eine hohe Patientenzufriedenheit sehen wir bei der Anwendung des Sprühschaums, dessen Vorteil in seiner verbesserten Hautpenetration und höheren Bioverfügbarkeit im Vergleich zu anderen Galeniken liegt. Die Anwendung wird von 89 % als gut oder sehr gut bewertet. Und das bei einer guten Wirksamkeit: schon nach 4 Wochen sehen wir bei jedem Zweiten eine erscheinungsfreie oder fast erscheinungsfreie Haut.“
Presse-Lunch „DermaForce zeigt DermaPower: Einzigartig wirksame Psoriasistherapie für einzigartige Patientinnen und Patienten” (Veranstalter: LEO Pharma GmbH), Berlin, August 2024