Behandlung mit Tretinoin: Linderung kutaner Irritationen +++ Grünes Licht erhöht Kollagen-Produktion +++ Kürbissamen gegen Hautalterung +++ Hautbild in der Menopause +++ Bessere Haut mit Carboxytherapie
Behandlung mit Tretinoin: Linderung kutaner Irritationen
Tretinoin gilt als Goldstandard für die topische Behandlung der Lichtalterung der Haut. Die Adhärenz der Patienten kann durch lokale Unverträglichkeit beeinträchtigt werden. M89PF mit mineralisierendem Vulkanwasser, probiotischen Fraktionen, Hyaluronsäure, Niacinamid und Tocopherol wurde entwickelt, um die Hautbarriere zu stärken und Irritationen lindern zu können. Die Studie umfasste 38 Frauen, die 84 Tage lang einmal pro Nacht 0,025%iges Tretinoin-Gel auftrugen. 28 Tage lang wurde eine Gesichtshälfte mit M89PF und Sonnenschutzmittel SPF 50+ behandelt, die andere Gesichtshälfte nur mit Sonnenschutzmittel. Die Hemiface-Analyse zeigte, dass Erythem, feine Linien, Hauttonus, Ausstrahlung, Hydratation, Straffheit, Trockenheit, Brennen, Juckreiz und stechende Empfindungen auf der M89PF-Seite verbessert wurden. Der DLQI und der Skindex-16 zeigten eine Verbesserung der Lebensqualität.
Fazit: M89PF reduziert die durch Retinoide hervorgerufenen Irritationen mit einem guten Verträglichkeitsprofil und verbessert als Ergänzung zu topischem Tretinoin signifikant das Hautbild.
Valpaços C et al., Clin Cosmet Investig Dermatol 2023; 16: 375–385
Grünes Licht erhöht Kollagen-Produktion
Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die Wirkung von grünem Licht in einem Zellmodell zur Lichtalterung zu untersuchen und dessen möglichen Anti-Photoaging-Mechanismus zu evaluieren. Verschiedene Parameter wurden zwischen einer Gruppe mit Grünlicht-Vorbehandlung und UV-B-Gruppen verglichen, etwa die zellmorphologischen Eigenschaften und das Level Seneszenz-assoziierterβ- Galaktosidase. Im Vergleich zur UV-B-Gruppe zeigte die Gruppe mit Grünlicht-Vorbehandlung eine signifikant verringerte Anzahl seneszenter Mastzellen und eine deutlich verringerte Signalintensität und Menge Seneszenz-assoziierterβ-gal-positiver Zellen. Darüber hinaus wirkte sich die Vorbehandlung mit grünem Licht direkt auf die extrazelluläre Matrix aus, indem sie die Produktion von Typ-I- und Typ-III-Kollagen erhöhte. Die durch das grüne Licht induzierten Veränderungen der Autophagie sind ein möglicher Mechanismus für dessen Anti-Aging-Eigenschaft.
Fazit: Die Vorbehandlung mit grünem Licht verbessert in vitro Seneszenz-ähnliche Phänotypen und deutet auf eine mögliche Anwendung für Anti-Aging hin.
Jia C et al., J Cosmet Dermatol 2023; 22: 505–511
Kürbissamen gegen Hautalterung
Die Samen des Moschuskürbis (Cucurbita moschata) verfügen über eine Vielzahl potenzieller biologischer Aktivitäten. Forscher haben eine neuartige Strategie entwickelt, um menschliche Hautzellen durch Polypeptide aus C.-moschata-Samen vor der durch oxidativen Stress verursachten Alterung zu schützen. Dazu wurden C.-moschata-Samenpolypeptide (CSP) unter Kontrolle der Protease-Hydrolysezeit hergestellt. Der Anteil des Polypeptids P-3 betrug 92,72 %. P-3 hat einen effizienten Reparatureffekt auf die H2O2-induzierte Alterung von humanen Haut-Fibroblasten (HSF). Um dieses Phänomen zu erklären, wurden die Lebensdauer der Zellen, der intrazelluläre ROS-Spiegel, die Aktivität der Superoxid-Dismutase (SOD) und der Glutathion-Gehalt (GSH) untersucht, um die Assoziation zwischen P-3 und Anti-Aging aufzudecken. Mit Erhöhung der P-3-Konzentration sank der Spiegel reaktiver Sauerstoffverbindungen signifikant, die SOD-Aktivität und der GSH-Gehalt stiegen in H2O2-induzierten HSF signifikant an.
Fazit: Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass CSP das Potenzial haben, die Hautalterung zu hemmen.
Liu C et al., Front Nutr 2023; 9: 1091499
Hautbild in der Menopause
Zur Verbesserung der Gesichtshaut postmenopausaler Frauen wurde ein topisches Anti-Aging-Produkt (GEN) entwickelt, das Genistein, Vitamin E, Vitamin B3 und Ceramid enthält. Ziel dieser Studie war es, dessen Wirksamkeit und Sicherheit zu untersuchen, wozu 50 postmenopausale Frauen (55,8 ± 3,4 Jahre) über 6 Wochen randomisiert entweder mit dem GEN-Produkt (n = 25) oder Placebo (n = 25) behandelt wurden. Anschließend wurden Hautparameter (Faltenbildung, Farbe, Feuchtigkeit) zwischen den Gruppen verglichen. Bei den Parametern Hautfaltenbildung und Hautfarbe war nur die Hautrötung in der GEN-Gruppe im Vergleich zur Placebo-Gruppe signifikant höher. Nach der Anwendung des Produkts nahm die Hautfeuchtigkeit zu, während feine Poren und deren Fläche abnahmen. Eine Untergruppenanalyse älterer Frauen (Alter ≥ 56 Jahre) mit angemessener Compliance ergab signifikante Unterschiede zwischen den beiden Gruppen hinsichtlich der Veränderungen der meisten Hautfaltenparameter.
Fazit: Das GEN-Produkt bietet Vorteile für die Gesichtshaut postmenopausaler Frauen.
Takuathung M et al., J Clin Med 2023; 12: 1326
Bessere Haut mit Carboxytherapie
Ziel vorliegender Arbeit war die objektive Bewertung der Wirkung der Carboxytherapie (COT) auf die Hautelastizität der Augenpartie. Hierzu wurde eine Gruppe von 39 Personen (35–55 Jahre) in wöchentlichen Abständen einer Serie von fünf COT unterzogen. Die Hautelastizität wurde mittels Cutometer-Messsonde evaluiert. Die Autoren stellten einen signifikanten Anstieg des Parameters R2 (Indikator für Veränderungen der Hautelastizität) als Ergebnis der COT fest. Bei 29 Probanden führte die COT zu einer signifikanten Verbesserung der Hautspannung und -elastizität. Eine COT kann sich auch positiv auf die Hautflexibilität auswirken, da bei 28 Teilnehmern eine positive Veränderung des Parameters R7 zu beobachten war.
Fazit: Die Analyse der Wirkung der COT zeigt, dass diese als Anti-Aging-Methode in der Augenpartie eingesetzt werden kann.
Kolodziejczak A et al., J Cosmet Dermatol 2023; Epub ahead of print
Bildnachweis: Jobalou (iStockphoto)