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La Roche Posay

Pathogenese und Therapie der atopischen Dermatitis

27.1.2023

Immunologie, Mikrobiom, Umwelteinflüsse – bei allergischen Erkrankungen und atopischer Dermatitis (Neurodermitis) spielen verschiedene Faktoren ineinander. Deshalb sollte die Erkrankungen multifaktoriell betrachtet und therapiert werden. Die unterschiedlichen Faktoren von allergischen Erkrankungen mit Schwerpunkt auf atopische Dermatitis wurden im Rahmen des Global Allergy Forum in Davos diskutiert.

Rund 70 international renommierte Wissenschaftler näherten sich verschiedenen Aspekten und Herausforderungen der Erkrankung in sechs Arbeitsgruppen. Die Veranstaltung wurde von CK-CARE (Christine Kühne – Center for Allergy Research and Education) initiiert. Zahlreiche Sponsoren, unter anderem auch La Roche Posay, unterstützten die Veranstaltung und ermöglichten damit den Teilnehmenden Gelegenheit zu intensivem wissenschaftlichem Austausch.

Allergien gehören zu den häufigsten chronischen Erkrankungen und treten oft bereits sehr früh im Lebensverlauf auf. Die Anzahl der allergischen Erkrankungen und die Entwicklung empfindlicher Haut nimmt deutlich zu, was mit den Einflüssen der modernen Umwelt einhergeht. Hinzu kommt, dass die Lebensqualität aufgrund der allergischen Erkrankungen der Betroffenen oftmals stark beeinträchtigt ist. Das 3-tägige Arbeitstreffen auf dem Medizincampus Davos bot eine Möglichkeit zu intensivem Austausch zu den globalen Herausforderungen und möglichen Präventionsmaßnahmen allergischer Erkrankungen mit Schwerpunkt auf atopische Dermatitis.  


Der immunologische und atopische Marsch

Fokusthema der ersten Arbeitsgruppe war das Konzept des immunologischen Marsches. Heute ist bekannt, dass Th2-dominante Immunantworten mit erhöhter IgE-Produktion mit der Entwicklung der atopischen Dermatitis zusammenhängen. Auch der atopische Marsch ist ein relevantes Konzept in der Behandlung der atopischen Dermatitis, denn die atopische Dermatitis ist häufig nur der Ausgangspunkt für weitere allergische Erkrankungen. Der atopische Marsch wird von einer Immunantwort in vielen Organsystemen wie Haut, Lunge und Darm begleitet. Auf Basis neuer Erkenntnisse zu diesen Themen können neue Behandlungsmöglichkeiten gefunden werden.

Die Relevanz der Barriere

Die Störung der physikalisch-chemischen Hautbarriere gilt längst als ein allgemeines Merkmal und eine der wichtigsten Ursachen der atopischen Dermatitis. Die Hautbarriere wird durch genetische und umweltbedingte Faktoren beeinträchtigt, wie z.B. Allergene, Mikroben, Luftverschmutzung sowie Wasch- und Reinigungsmittel. Die Mechanismen sowie Möglichkeiten der Vorbeugung und Wiederherstellung einer gestörten Barrierefunktion wurden im Rahmen der Arbeitsgruppe diskutiert. Eine Möglichkeit, die Hautbarriere bei atopischer Dermatitis zu stärken, bietet eine individualisierte Basistherapie.

Das Exposom als Einflussfaktor  

Auch das sogenannte Exposom spielt eine relevante Rolle in der Entstehung und Entwicklung der atopischen Dermatitis, denn die Haut steht in ständigem Kontakt zur Umwelt. Faktoren wie Klimawandel, Erderwärmung und Umweltverschmutzung beeinflussen das Mikrobiom und gelten als treibende Kraft für die Zunahme von allergischen Erkrankungen. Auf Basis dieser Mechanismen lassen sich Strategien für Prävention und Behandlung der atopischen Dermatitis ableiten.  

Juckreiz als primäres Symptom

Neuroimmunologische und psychosomatische Aspekte sowie gastrointestinale Komorbiditäten sind in diesem Zusammenhang ein zentrales Thema. Vor allem Juckreiz ist ein Problem für Betroffene, da dieser zwar in der Haut beginnt, aber zu einer kollateralen Aktivierung verschiedener Bereiche des Gehirns führen kann. Diese psychosomatischen Interaktionen können in einer starken Einschränkung der Lebensqualität resultieren. Patientinnen und Patienten können deshalb von einer Basistherapie mit Inhaltsstoffen profitieren, die Juckreiz-lindernd wirken.

Prävention, Diagnose und Therapie von atopischer Dermatitis

Durch Forschung in den unterschiedlichen Bereichen dermatologischer Erkrankungen, konnten bereits viele Behandlungsansätze sowie präventive Möglichkeiten gefunden werden, um Betroffenen eine adäquate Therapie bereitzustellen. Systemtherapien stehen ebenso zur Verfügung wie Basistherapeutika zur Begleitung und Prävention. Es mangelt allerdings noch an einem internationalen Konsens über die Diagnose- und Behandlungsziele bei atopischer Dermatitis, besonders was neue Therapieformen betrifft.

Digitale Medizin und Bildungsstrategien für ein besseres Therapiemanagement

Neben Themen zu Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten sind auch globale, ökonomische und bildungsspezifische Aspekte der atopischen Dermatitis relevant. Ethnizität und Geschlecht wurden erst vor Kurzem als relevanter Aspekt für atopische Dermatitis definiert. Zudem sollten zielgruppengerechte Bildungsaktivitäten für Betroffene und Betreuende ein Baustein im Management der atopischen Dermatitis sein. Auch die digitale Medizin bietet hier Möglichkeiten und Hilfestellungen für das Therapiemanagement und kann die Betroffenen so im Alltag unterstützen.

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