Seit Oktober 2020 kann der Januskinase(JAK)1-Inhibitor Filgotinib (Jyseleca®) zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit mittelschwerer bis schwerer aktiver rheumatoider Arthritis (RA), die auf ein oder mehrere krankheitsmodifizierende Antirheumatika (DMARD) unzureichend angesprochen oder diese nicht vertragen haben, verwendet werden.
Er kann als Monotherapie oder in Kombination mit Methotrexat (MTX) angewendet werden und ist in zwei Dosierungen (100 mg und 200 mg) verfügbar.
Filgotinib hemmt bevorzugt den JAK1-Signalweg, zeigt eine rasche Absorption und eine weitreichende Verteilung nach der oralen Einnahme. Die Metabolisierung von Filgotinib erfolgt unabhängig von Cytochrom(CYP)-P450-Enzymen. „Da Interaktionen mit CYP450-Enzymen ein wesentlicher Mechanismus von Arzneimittelwechselwirkungen sind, sorgt die CYP-unabhängige Verstoffwechselung von Filgotinib für ein geringes Interaktionspotenzial des JAK-Inhibitors“, erklärte Prof. Dr. med. Herbert Kellner (München).
Im April 2021 bescheinigte der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) in einem Nutzenbewertungsverfahren einen Anhaltspunkt für einen geringen Zusatznutzen des JAK-Inhibitors in
Kombination mit MTX für RA-Patienten, für die eine erstmalige Therapie mit Biologika bzw. zielgerichteten synthetischen DMARD angezeigt ist.
Virtuelles Meet-the-Expert Pressegespräch „Update Filgotinib – Zwischenbilanz RA-Therapie und Perspektiven“, April 2021