Eine Insulinpumpe kann Menschen mit Diabetes mehr Lebensqualität geben: Sie müssen sich nicht mehr selbst Insulin spritzen. Dadurch können sie ihren Alltag flexibler gestalten und haben mehr Kontrolle über ihren Glucoseverlauf. Die Anwender benötigen gute Kenntnisse über die Erkrankung Diabetes, die Insulintherapie und die praktische Anwendung der Insulinpumpe. Diese bekommen sie von dem Diabetesteam in der Praxis und bei der INPUT-Schulung vermittelt.
Im täglichen Alltag kommen jedoch trotzdem manchmal Fragen und Unsicherheiten auf. Hier kommt der Patientenleitfaden „Selbstbestimmt leben mit Diabetes und Insulinpumpe“ ins Spiel. Das vom Forschungsinstitut der Diabetes-Akademie Bad Mergentheim (FIDAM) mit Unterstützung der BERLIN-CHEMIE AG entwickelte Schulungs- und Behandlungsprogramm für Insulinpumpentherapie INPUT ist das erste evaluierte und produktneutrale Schulungsprogramm weltweit. Motivation, positives Fehlermanagement und generalisierbare Problemlösefertigkeiten sind die entscheidenden Elemente.
In 19 Kapiteln erfahren Patienten und ihre Angehörigen alles was sie für die Diabetestherapie wissen müssen, z. B. den Umgang mit temporärer Basalrate, Basalratenprofilen und mit verschiedenen Bolusoptionen, den positiven Umgang mit Fehlern, die Einbindung von CGM-Geräten, das Erkennen von Mustern in Glucoseverläufen u. v. m.
Eine Evaluationsstudie belegte den positiven Nutzen von INPUT. Der HbA1c-Wert konnte im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikant stärker gesenkt werden. Auch die Häufigkeit schwerer und sehr schwerer Hypoglykämien wurde signifikant gesenkt. Zudem verbesserte INPUT das psychosoziale Wohlbefinden und das Diabetesselbstmanagement.
Die kontinuierliche Glucosemessung (CGM) und die Möglichkeit zur automatisierten Basalratensteuerung wurden ebenfalls im Programm integriert.