Die häufigste Art von Nierenkrebs, das Nierenzellkarzinom (RCC), weist jährlich 431 000 neue Krankheitsfälle auf. Es besteht noch Behandlungsbedarf, denn die 5-Jahres-Überlebensrate für Patienten, bei denen ein metastasiertes oder fortgeschrittenes Nierenzellkarzinom diagnostiziert wurde, liegt bei nur 13 %.
Die Europäische Kommission hat die Zulassung von Nivolumab (Opdivo®) in Kombination mit Cabozantinib als Erstlinienbehandlung von erwachsenen Patienten mit fortgeschrittenem Nierenzellkarzinom erteilt.
Zulassungsrelevant waren die Ergebnisse der offenen, randomisierten, multinationalen Phase-III-Studie CheckMate-9ER. Sie zeigten eine überlegene Wirksamkeit von Nivolumab in Kombination mit Cabozantinib gegenüber Sunitinib über die drei wichtigen Endpunkte hinweg:
In Kombination mit Cabozantinib verdoppelte Nivolumab das mediane progressionsfreie Überleben (PFS), 16,6 Monate vs. 8,3 Monate, verglichen mit Sunitinib. Bezogen auf das Gesamtüberleben (OS) wurde das Sterberisiko um 40 % reduziert. Bei der objektiven Ansprechrate (ORR) sprachen, im Vergleich zu Sunitinib, doppelt so viele Patienten auf Nivolumab in Kombination mit Cabozantinib an (55,7 % gegenüber 27,1 %).
„Die Kombination von Nivolumab und Cabozantinib verbindet zwei bewährte Wirkstoffe zur Behandlung des fortgeschrittenen Nierenzellkarzinoms, die gemeinsam eine überlegene Wirksamkeit über wichtige Endpunkte und Subgruppen hinweg im Vergleich zu Sunitinib in der CheckMate-9ER-Studie gezeigt haben. Zudem zeigte die Kombination das bereits bekannte und beherrschbare Sicherheitsprofil, welches zu einer niedrigen behandlungsbedingten Abbruchrate führte“, sagte Prof. Dr. med. Marc-Oliver Grimm, Chefarzt der Klinik für Urologie am Universitätsklinikum Jena. „Mit der Zulassung können Ärzte in der EU Patienten mit fortgeschrittenem Nierenzellkarzinom eine weitere Kombinationstherapie anbieten, die zu einer frühzeitigen Krankheitskontrolle beitragen und die Überlebenschancen verbessern kann.”