Die minimalinvasive Sklerotherapie von Varizen ist schon seit Längerem Standard in der Phlebologie und auch in der Niederlassung gut implementierbar. Besonders ihre Vielseitigkeit und hohe Erfolgsquote machen sie zu einer bevorzugten Methode in der Behandlung von Venenerkrankungen.
Etwa 90 % der Deutschen zeigen venöse Veränderungen, bei über 30 % liegen medizinisch relevante Varizen vor, die mit Ödemen oder trophischen Haut- und Gewebeveränderungen einhergehen können [1]. Durch den chronisch progredienten Verlauf der Varikosis drohen bei Nichtbehandlung schwere Folgeerkrankungen wie Thrombosen oder Ulcus cruris [2].
Einsatzgebiete der Sklerotherapie – bei wem und durch wen?
Neben Dermatologinnen und Dermatologen mit der Zusatzbezeichnung Phlebologie gibt es auch Venen-Kompetenz-Zentren, die aufgrund ihres hohen Versorgungsstandards, und Venenspezialisten, die aufgrund ihrer hohen Erfahrung bei speziellen Behandlungen wie der Sklerotherapie zertifiziert wurden. Dr. med. Karsten Hartmann, Dermatologe, Phlebologe, Venenspezialist und Leiter des Venenzentrums in Freiburg, erläuterte: „Mir war es wichtig, als Dermatologe das komplette Behandlungsspektrum für Varizen in meiner Praxis anzubieten, also von operativen über thermische Methoden bis hin zur Sklerotherapie, und somit alle Varizentypen und besonders auch die medizinischen Indikationen abdecken zu können – nicht nur den ästhetischen Bereich mit der Behandlung von Besenreisern. Als Venen-Kompetenz-Zentrum behandeln wir daher Venenerkrankungen mit den modernsten Diagnose- und Therapieverfahren auf höchstem Niveau.“ Der Experte hob besonders die Methode der Sklerotherapie hervor, die bei allen Varizentypen erfolgreich einsetzbar und auch mit thermischen und anderen Methoden kombinierbar sei. Bei der Behandlung von ästhetisch störenden C1-Varizen sei die Sklerotherapie gemäß Leitlinien der Goldstandard [3], und die Synergie von einer Verbesserung des ästhetischen Erscheinungsbildes und einer erfolgreichen medizinisch notwendigen Behandlung sichere der Sklerotherapie einen hohen Stellenwert in der Dermatologie, betonte Hartmann. Zudem könne die Methode auch in der Niederlassung gut integriert werden, da weder größere Anschaffungskosten noch ein OP-Raum notwendig seien.
Auch in der Chirurgie hat die Sklerotherapie Einzug gehalten: Neben der guten Verträglichkeit punktet das Verfahren dadurch, dass es ohne Anästhesie oder Absetzen einer Antikoagulation auskommt. Zudem zeigte sich in der NeoSklero-Studie die Schaumsklerosierung mit 2- bis 3%igem Polidocanol bei Rezidivvarikose des sapheno-femoralen Übergangs in über 90 % der Fälle erfolgreich. Schwere Komplikationen traten bei keiner der 123 Behandlungen auf [4].
Pressemitteilung „Die Sklerotherapie aus chirurgischer und dermatologischer Perspektive” (Veranstalter: Chemische Fabrik Kreussler & Co. GmbH), Juni 2024