Die jetzt publizierten Ergebnisse des Hyperthermia European Adjuvant Trial zur adjuvanten Behandlung des Pankreaskarzinoms zeigen keine signifikanten Vorteile der Anwendung von regionaler Hyperthermie auf das krankheitsfreie Überleben der Patienten – obwohl sich Unterschiede beim Überleben nach dem Rezidiv sowie ein Trend beim Gesamtüberleben andeuten
In einer randomisierten, multizentrischen, offenen klinischen Phase-III-Studie wurden Patienten zur adjuvanten Behandlung eines resezierten duktalen Adenokarzinoms des Pankreas entweder der GPH-Behandlungsgruppe (Gemcitabin 1000 mg/m2 an Tag 1, 15 und Cisplatin 25 mg/m2 mit RHT an Tag 2, 3 und 15,16) oder der G-Gruppe (Gemcitabin 1000 mg/m2 an Tag 1, 8, 15) vierwöchentlich über sechs Zyklen zugeordnet. Der primäre Endpunkt war das krankheitsfreie Überleben. Zu den sekundären Endpunkten gehörten das Gesamtüberleben und die Sicherheit der Therapie.
Kein verbessertes krankheitsfreies Überleben als primärer Endpunkt
Insgesamt konnten 117 Patienten (Durchschnittsalter 63 Jahre) eingeschlossen und randomisiert der Behandlung zugeteilt werden (57 GPH-Arm, 60 G-Arm). Bei einer Nachbeobachtungszeit von 56,6 Monaten betrug das mediane krankheitsfreie Überleben in der GPH-Gruppe 12,7 Monate im Vergleich zu 11,2 Monaten bei der G-Gruppe ohne Cisplatin und Hyperthermie (p=0,394). Das mediane Überleben nach Rezidiv war in der GPH-Gruppe signifikant verlängert (15,3 versus 9,8 Monate; p=0,031). Das mediane Gesamtüberleben erreichte 33,2 versus 25,2 Monate (p=0,099) mit 5-Jahres-Überlebensraten von 28,4% versus 18,7%. Mit Ausnahme von acht Patienten, die zusätzlich Capecitabin im G-Arm (nach Wahl des Prüfarztes) erhielten, zeigten sich nur unter GPH-Therapie Vorteile beim medianen Gesamtüberlebens (p=0,052). Zu Nebenwirkungen vom CTCAE-Grad ≥3 kam es bei 61,5% (GPH-Arm) bzw. 63,6% (G-Arm) der Patienten. Zwei Patienten in der G-Gruppe starben aufgrund von behandlungsbedingten toxischen Wirkungen.
Diese erste kontrollierte PDAC-Studie zur Untersuchung von Hyperthermie zusätzlich zu einer adjuvanten Chemotherapie konnte das krankheitsfreie Überleben als primären Endpunkt nicht verbessern. Allerdings wurde das Überleben nach dem Rezidiv mit einem Trend zu einem verbesserten Gesamtüberleben verbessert. Die Toxizität ist im Vergleich zu einer intensiveren adjuvanten Chemotherapie günstig. Aus Sicht der Autoren zeigt die HEAT-Studie Anhaltspunkte, um bei duktalem Pankreaskarzinom (PDAC) mit regionaler Hyperthermie noch einen perioperativen Nutzen erzielen zu können.
Issels RD et al.: Regional hyperthermia withcisplatin added to gemcitabine versus gemcitabine in patients with resectedpancreatic ductal adenocarcinoma: The HEAT randomised clinical trial. Eur JCancer. 2023 Mar;181:155-165 (DOI 10.1016/j.ejca.2022.12.009).