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Therapeutische Möglichkeiten

Metaanalyse zu „Lachen als Medizin“

4.5.2022

Lachen „als Medizin“ kann positive Auswirkungen auf eine Vielzahl von gesundheitsbezogenen Ergebnissen haben, einschließlich psychischer Gesundheit, körperlicher Gesundheit und physiologischer Parameter. Jenaer Forscherinnen untersuchten diese Binsenweisheit in einer Metaanalyse.

Geeignete Studien wurden durch eine umfassende Literaturrecherche in üblichen medizinischen Datenbanken sowie eine manuelle Suche identifiziert. Eingeschlossen wurden alle randomisierten kontrollierten Studien, in denen spontanes oder simuliertes Lachen als therapeutisches Element mit „lachfreier“ Standard- oder keiner Behandlung (Warteliste) oder Aufmerksamkeitskontrollgruppen verglichen wurde. Die jeweiligen Studien betrachteten spontanes Lachen, z.B. als Reaktion auf humorvolle Spiele oder Filme, und simuliertes bzw. angeleitetes Lachen wie beim Lachyoga. Das Spektrum der Studiengruppen reichte von Diabetes- und Herz-Kreis-Lauf-Patienten über Pflegeheimbewohner mit Depressionen und Krebspatienten während der Chemotherapie bis hin zu Smartphone-süchtigen Schülern.

Die Lachtherapie dauerte von einmalig wenigen Minuten bis über Wochen in regelmäßigen Terminen. Sie wurde einzeln oder in Gruppen durchgeführt, und es wurde gemessen, wie sich das Lachen auf physiologische Parameter wie den Blutzuckerspiegel, Blutdruck oder Entzündungsmarker, auf die körperliche Gesundheit, z.B. Schmerz oder Beweglichkeit, oder auf die psychische Gesundheit, etwa auf Depressivität, Ängstlichkeit oder Stress, auswirkt. Getrennte Random-Effects-Metaanalysen wurden für die Resultate von psychischer, physiologischer und körperlicher Gesundheit durchgeführt. Die standardisierte Schätzung der mittleren Differenz bei der Effektstärke wurde mit Hedges‘ g berichtet.

Je jünger, desto mehr hilft Lachen

Eingeschlossen wurden letztlich 45 Studien mit 2.547 randomisierten Teilnehmern. Dabei zeigten lachfördernde Interventionen signifikante positive Effekte auf die psychische Gesundheit (31 Studien, 1.543 Patienten, g=0,74; 95%-KI 0,48‒1,00; I2=81%), physiologische (14 Studien, 761 Patienten, g=0,61; 95%-KI 0,20‒1,03; I2=86%) und körperliche Gesundheit (21 Studien, 1.105 Patienten, g=0,59; 95%-KI 0,30‒0,88; I2=80%). Nur eine Studie berichtete über leichte Nebenwirkungen.

„Insgesamt konnten wir eine positive Wirkung der Lachinterventionen feststellen“, fasst Katharina Stiwi das Ergebnis zusammen, „und zwar sowohl auf physiologische und körperliche Zielgrößen als auch bei mentalen Parametern.“ Außerdem zeigte sich, dass das therapeutische Lachen in Gruppen wirksamer ist, als wenn die Teilnehmer allein lachten. In Bezug auf psychische Merkmale erzielte spontanes Lachen weniger Effekt als das absichtliche, simulierte Lachen, das in der Regel von Atem- und Entspannungsübungen begleitet wird. Zudem fanden die Autorinnen einen Zusammenhang von Wirkung und Alter der Studienteilnehmer: Je jünger diese waren, desto hilfreicher erwies sich die Lachtherapie.

Stiwi K et al., Complement Ther Clin Pract 2022 May; 47: 101552, DOI 10.1016/j.ctcp.2022.101552, PMID 35183038
Pressemitteilung des Universitätsklinikums Jena, April 2022

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