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Rhythmusstörungen

VHF-Screening mit Smartphone: 98,9%ige Sensitivität und 99,3%ige Spezifität

Handelsübliche Smartwatchgeräte haben beim Screening auf ein Vorhofflimmern (VHF) eine Sensitivität von 98,9% und eine Spezifität von 99,3%. Das konnte eine kalifornische Arbeitsgruppe zeigen.

Bisher war die Langzeitüberwachung eine Domäne von (z.B. implantierbaren) Loop-Recordern gewesen, da die meisten Verbrauchergeräte nicht in der Lage waren, kontinuierlich das VHF zu überwachen. Um das Ziel dieser Studie zur Abschätzung von Sensitivität und Spezifität eines Smartwatch-Algorithmus zur kontinuierlichen Erkennung von VHF aus dem Sinusrhythmus abzuschätzen, wurde eine kommerziell erhältliche Smartwatch eingesetzt, die bereits werkseitig Photoplethysmografie (Wearable-PPG) und Elektrokardiogramm (Wearable-EKG) ermöglicht. Zur Auswertung wurde ein neu entwickelter W-PPG-Algorithmus in Kombination mit einem W-EKG-Algorithmus in einer ambulanten Umgebung verwendet und die Ergebnisse mit denen eines parallel aufgezeichneten 28-tägigen kontinuierlichen, aufgeklebten Oberflächen-EKG (P-EKG) verglichen. Von insgesamt 204 Teilnehmern wurden 81.944 Stunden mit P-EKG- und Smartwatch-Messungen aufgezeichnet. Dabei zeigte sich eine Sensitivität von 87,8% (95%-KI 83,6‒91,0%) und eine Spezifität von 97,4% (95%-KI 97,1‒97,7%) für den W-PPG-Algorithmus (alle 5-Minuten-Klassifikation); eine Sensitivität von 98,9% (95%-KI 98,1‒99,4%) und Spezifität von 99,3% (95%-KI 99,1‒99,5%) für den W-EKG-Algorithmus; und eine Sensitivität von 96,9% (95%-KI 93,7‒98,5%) und eine Spezifität von 99,3% (95%-KI 98,4‒99,7%) für das durch das W-PPG ausgelöste W-EKG, wobei ein einzelnes W-EKG zur Bestätigung von VHF erforderlich war. Beim Vergleich beider Messverfahren fand sich eine hohe Korrelation von W-PPG bei der Quantifizierung der VHF-Belastung im Vergleich mit dem P-EKG (r = 0,98).

Diese Ergebnisse zeigen, dass ein neuartiger Algorithmus bei Verwendung einer handelsüblichen Smartwatch Vorhofflimmern auch kontinuierlich mit hervorragender Leistung erkennen kann und dass die Bestätigung mit W-EKG die Spezifität weiter verbessert. Darüber hinaus kann der neuartige W-PPG-Algorithmus die tatsächliche VHF-Belastung einschätzen. Nun bleibt zu prüfen, so die Autoren, ob dieser Algorithmus zum VHF-Screening auch bei ausgewählten Risikopatienten nützlich ist.

Avram R et al., Heart Rhythm 2021 Sep; 18(9): 1482‒1490, DOI 10.1016/j.hrthm.2021.03.044, PMID 33838317

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