Glykosylierung spielt eine wichtige Rolle für die epithelial-mesenchymale Transition (EMT) und damit für viele Eigenschaften von Krebszellen, die assoziiert sind mit Metastasierung, Rezidiven und Therapieresistenz. Schon vor rund fünf Jahren war die ß- 1,3- Galactosyltransferase 5 (B3GALT5) als Überlebensmarker für maligne Stammzellen identifiziert worden. Das Enzym katalysiert die Erzeugung des Glykolipids stage-specific embryonic antigen-3 (SSEA-3).
Ein internationales Team aus den USA und Taiwan untersuchte jetzt die klinische Bedeutung von B3GALT5 bei Brustkrebs. Gepaarte Gewebe (Tumorteil und angrenzender Nichttumorteil) aus einer Kohorte von 202 Frauen mit Brustkrebs wurden verwendet, um die Expressionsniveaus von B3GALT5-mRNA zu bestimmen. Sowohl Brustkrebszellen als auch Krebsstammzellen (BCSC) wurden darüber hinaus verwendet, um die In-vitro-Auswirkungen des Herunterregulierens oder der Überexpression von B3GALT5 auf die Zellmigration, Invasion und den Übergang von Epithel zu Mesenchym zu untersuchen.
Eine höhere Expression von B3GALT5 in 202 Brustkrebsgeweben korrelierte mit schlechten klinischen Ergebnissen, einschließlich kürzerem Gesamtüberleben und rezidivfreiem Überleben bei allen Patienten, insbesondere bei Patienten mit Brustkrebs im Frühstadium.
Die Ergebnisse zeigen den Wert von B3GALT5 als prognostischen Marker für Brustkrebs, insbesondere bei Patienten im Frühstadium, und seine entscheidende Rolle bei der Regulierung von EMT, Zellmigration und Stammzellen, wodurch das Fortschreiten von Brustkrebs gefördert wird.
Liao YM et al., Breast Cancer Res 2021; 23: doi: 10.1186/s13058-020-01381-9