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Dermatologie

Neue EMA-Empfehlungen für Sirolimus und Ruxolitinib

17.3.2023

Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittelzulassungsbehörde (EMA) in Amsterdam hat im Februar 2023 Zulassungsempfehlungen für die dermatologische Anwendung topischer Zubereitungen von Sirolimus bzw. Ruxolitinib ausgesprochen.

Sirolimus (ATC-Code: L04AA, Rapamycin), ein Immunsuppressivum mit Makrolidstruktur, erhielt vom CHMP ein positives Gutachten für die topische Behandlung von fazialem Angiofibrom im Zusammenhang mit einem tuberösen Sklerosekomplex bei Erwachsenen und Kindern über sechs Jahren. Der Wirkstoff hemmt die Aktivierung der T-Lymphozyten. Die Effekte beruhen auf der Bindung an das intrazelluläre Protein FKBP12 (FK Binding Protein-12).

Der Rapamycin-FKBP12-Komplex blockiert die Kinase mTor (mammalian Target Of Rapamycin) und hemmt so die T-Zell-Proliferation. Der oral verfügbare Wirkstoff wird bislang zur Prophylaxe von Nierentransplantatabstoßungen und zur Behandlung von Lymphangioleiomyomatose (LAM) eingesetzt.

Seit dem 13. März 2001 ist ein Sirolimuspräparat in der EU zugelassen, das als Gel zur lokalen Anwendung erhältlich ist (das Topikum enthält Sirolimus 2 mg pro Gramm Gel). Aus Sicht des EMA-Ausschuss kommt es unter dem Präparat zu einer klinisch relevanten Verbesserung der Größe, Ausdehnung und Rötung von Angiofibromen im Vergleich zu Placebo, wie in einer randomisierten, doppelblinden Phase-III-Studie an Patienten mit tuberösem Sklerosekomplex und Angiofibromen im Gesicht gezeigt wurde.

Positive Gutachten zum Januskinase-Inhibitor Ruxolitinib

Zudem verabschiedete der CHMP ein positives Gutachten zu dem Januskinase-Inhibitor Ruxolitinib (ATC-Code: D11AH09) zur topischen Anwendung bei nicht-segmentalem Vitiligo (Weißfleckenkrankheit) mit Gesichtsbeteiligung bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 12 Jahren. Januskinase-(JAK-)Inhibitoren werden u. a. eingesetzt bei myeloproliferativen Neoplasien wie der Myelofibrose und Polycythaemia vera. Die zytoplasmatischen Januskinasen spielen eine essenzielle Rolle bei der intrazellulären Signalvermittlung von Zytokinen und Wachstumsfaktoren.

Ein Externum mit 15 mg Ruxolitinib pro Gramm Creme verbessert laut EMA-Ausschuss den Hautzustand bei nicht-segmentaler Vitiligo, gemessen an der Verbesserung der Depigmentierung im Gesicht und am gesamten Körper gegenüber dem Ausgangswert auf dem Vitiligo Area Scoring Index (F-VASI75 und T-VASI50) im Vergleich zur Vehikelgruppe. Das zeigten zwei zulassungsrelevante randomisierte, doppelblinde, Vehikel-kontrollierten Phase-3-Studien.

Pressemitteilung „Meetinghighlights from the Committee for Medicinal Products for Human Use (CHMP) 20 -23 February 2023“. EMA-Committee for Medicinal Products for Human Use,Amsterdam, 24.2.2023 (https://www.ema.europa.eu/en/news/meeting-highlights-committee-medicinal-products-human-use-chmp-20-23-february-2023).

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