Forscher der RMIT University in Melbourne (Australien) entwickelten eine Kapsel für die orale Einnahme von Insulin, die eine schmerzfreie Verabreichung ermöglichen soll. Bislang war eine orale Gabe von Insulin nicht möglich, da auch magensaftresistente Formulierungen nicht zu einer zufriedenstellenden Bioverfügbarkeit führten.
Lösungsansatz der Melbourner: Insulin zur Stabilisierung und als Schutz vor Enzymen in eine kubische Lipidphase einbetten und beides in einer magensaftresistenten Kapsel verpacken. Getestet wurde die Kapsel mit schnell und langsam wirkendem Insulin an diabetischen Ratten. Der Wirkungsgrad lag im Vergleich zur subkutanen Injektion bei einer Beschichtung von 500 μm bei 47 % bzw. 48 % und von 160 μm bei 98 % bzw. 154 %. Bei der „dünnen“ Kapsel benötigte das Insulin 20–60 Minuten und bei der „dicken“ Kapsel 75–140 Minuten, um ins Blut zu gelangen.
Strachan JB et al., Biomaterials Advances 2023; DOI 10.1016/j.bioadv.2023.213368