„Damit Ärzte zusammen mit ihren Patienten informierte Entscheidungen treffen können, ist es wichtig, dass die evidenzbasierten Informationen aus den Leitlinien am Ort der Behandlung verfügbar sind“, befindet Prof. Dr. med. Rolf-Detlef Treede, Präsident der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF).
Deshalb arbeitet der AWMF derzeit an der Digitalisierung des Leitlinienregisters, um das dort enthaltene Wissen für sämtliche digitale Anwendungen und andere Leistungsbereiche zielgerichteter verfügbar zu machen. Profitieren lässt sich davon auch bei der Aus- und Weiterbildung von Ärzten, bei der Bereitstellung von Gesundheitsinformationen für Bürger oder der Zulassung von neuen Medikamenten. Insgesamt soll die digitale Verfügbarkeit von Wissen dazu beitragen, die medizinische Versorgung kontinuierlich zu verbessern und neue Therapien zu entwickeln.
So wollen die Akteure mit der Interoperabilität der Daten über Systemgrenzen hinweg auch Voraussetzungen dafür schaffen, dass digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) Daten direkt aus den Leitlinien ziehen und integrieren können. Für die Kombination von Daten ist es wiederum wichtig, einheitliche Terminologien zu verwenden. Die AWMF bekräftigt u. a. deswegen ihre Forderung nach einer nationalen Strategie zur Digitalisierung.
Pressemitteilung der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V., Mai 2022