Viele Bakterien produzieren Substanzen, um sich in ihrer wettbewerbsintensiven natürlichen Umgebung gegenüber Konkurrenten Vorteile zu verschaffen.
So auch Staphylokokken, deren neu entdeckte antimikrobielle Substanz „Epilancin A37“ ganz spezifisch gegen Corynebakterien wirkt, den Hauptkonkurrenten der Staphylokokken innerhalb des Hautmikrobioms. Der besondere Wirkmechanismus: Epilancin A37 dringt in die Corynebakterien-Zelle ein und häuft sich dort zunächst an, um dann die Zellmembran aufzulösen und die Zelle abzutöten. „Solche Verbindungen sind aus medizinischer Sicht hochinteressant, da sie ganz spezifisch einzelne Organismengruppen angreifen können, ohne die gesamte Bakterienflora zu beeinträchtigen, wie dies zum Beispiel bei Breitbandantibiotika der Fall ist“, erläuterte Dr. Fabian Grein von der Universität Bonn. In Zeiten zunehmender Antibiotikaresistenzen gelten diese als Lantibiotika bezeichneten Substanzen als hoffnungsvoller Ansatz.
Pressemitteilung der Universität Bonn, April 2024