„Wir brauchen Klassifikationssysteme, die zuverlässig abbilden, wie es um den diabetischen Fuß (DF) wirklich bestellt ist, damit wir miteinander kommunizieren und Notfälle gezielt und schnell einer Therapie zuführen können“, betonte Dr. med. Stephan Eder (Villingen-Schwenningen).
„Denn nicht der Patient entscheidet über das Zeitmanagement, sondern wir Ärzte.“ Bei einem Erythem > 2 cm oder wenn tieferliegendes Gewebe betroffen ist, handele es sich bereits um ein kompliziertes DF-Ulkus (DFU), das innerhalb von max. 4 Tagen in eine spezialisierte DF-Einrichtung überwiesen werden muss – bei Sepsiszeichen, Phlegmone oder Gangrän sogar innerhalb von 24 Stunden, betonte Eder. Denn dies sei ein Notfall, ein „Fußinfarkt“ (Foot Attack), mit einer Majoramputationsrate von 60 % und einer Letalität von 30 %, die eines spezialisierten, interdisziplinären „Beinrettungsteams“ bedarf.