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Kongress-Ticker

Diagnostik

Mit Keramik-Auflagen

30.11.2023

Dank ihrer mikroporösen Keramik (Tonerde) haben Keramik-Wundauflagen eine starke kapillare Saugkraft und können dadurch große Mengen an Exsudat aufnehmen.

Dass dies nicht nur für die Wundheilung förderlich ist, sondern auch zu diagnostischen Zwecken genutzt werden kann, wurde in einer Studie mit 20 Personen (mittleres Alter 64,6 Jahre, 8 Frauen) gezeigt, die an im Mittel ein Jahr konservativ behandelten, lokal infizierten Wunden der unteren Extremitäten litten. Nach 4-wöchiger Behandlung mit Verbandswechsel alle 3 Tage wurde eine signi­fikante Reduktion der Wundfläche von 1 177,5 mm² (Baseline) auf 684 mm² (p = 0,002) gemessen. Durch die nachgewiesene Retention von Mikroorganismen innerhalb der keramischen Wundauflage kann sie aber auch zum diagnostischen Keimnachweis herangezogen werden. Und das sogar mit größerer Sensitivität als beim normalen Wundabstrich: durch Sonikation (Lösen der Mikroorganismen durch Ultraschall im sterilen Flüssigkeitsbad und anschließende Inkubation) konnte im Vergleich von 109 Paaren aus Wundabstrich und Sonikation eine Sensitivität von 91 % (52 Stämme detektiert) erzielt werden, beim Wundabstrich lag sie bei 77 %. Zu den im Abstrich nicht detektierten Mikroben (25 %) zählten v. a. MRSA- und Pseudomonas-aeruginosa-Stämme.

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