Die dynamische optische Kohärenztomografie (D-OCT) kann den Blutfluss in der Haut bis zu einer Tiefe von 0,5 mm visualisieren. Sie wurde im EU-Projekt ADVANCE angewendet, um Gefäßmorphologie, -muster und -dichte in chronischen und akuten Wunden zu charakterisieren.
Bei 12 Personen mit 16 therapieresistenten chronischen Ulzera wurde über 16 Wochen die D-OCT an Wundbett, Wundrand, Wundumgebung (2 cm entfernt) und kontralateralem Bein angewendet. Dabei fielen in der Wundumgebung mit Dermatosklerose-Arealen geschlängelte Gefäßverläufe auf, während in Wundrand und -bett Gefäß-„Klumpen“ und „Coils“ dominierten, die sich in gesunder Haut nicht finden, in der netzartige Gefäßmuster dominieren. Nicht heilende und heilende Ulzera wiesen zudem unterschiedliche Gefäßmuster auf: Tendenziell fanden sich bei heilenden Wunden im Wundbett mehr „Dots“, „Coils“ und Klumpen. Während des Heilungsverlaufs nahmen dann die kurvigen Gefäße zu. Auch akute und chronische Wunden zeigten Unterschiede: Akute Wunden wiesen in Wundbett und Wundrand mehr „Blobs“ und geschlängelte Gefäße auf, und die Gefäßdichte war im Wundbett am höchsten – bei chronischen Wunden dagegen am Wundrand. Die D-OCT könnte daher künftig beim Wundmonitoring angewendet werden.