Prof. Dr. med. Barbara Sonntag (Hamburg) berichtete die Highlights zur Endokrinologie und startete mit einer Studie zur Kappa-IVM. Das ist eine Weiterentwicklung der In-vitro-Maturation – ein hoch spezialisiertes Technikverfahren, das in Deutschland nur wenige Zentren anwenden. Im Wesentlichen geht es bei der Kappa-IVM um eine Prä-Inkubationsphase. Eine Arbeitsgruppe aus Vietnam hatte ein RCT vorgestellt. Es ging im Wesentlichen darum, ob eine weitere Prä-Inkubation mit FSH über 2 Tage das Ergebnis verbessert oder nicht.
Kappa-IVM
Prof. Dr. med. Barbara Sonntag (Hamburg) berichtete die Highlights zur Endokrinologie und startete mit einer Studie zur Kappa-IVM. Das ist eine Weiterentwicklung der In-vitro-Maturation – ein hoch spezialisiertes Technikverfahren, das in Deutschland nur wenige Zentren anwenden. Im Wesentlichen geht es bei der Kappa-IVM um eine Prä-Inkubationsphase.
Eine Arbeitsgruppe aus Vietnam hatte ein RCT vorgestellt. Es ging im Wesentlichen darum, ob eine weitere Prä-Inkubation mit FSH über 2 Tage das Ergebnis verbessert oder nicht.
Primäres Studienziel war die Zahl der reifen Eizellen, sekundäre Studienziele die Lebendgeburtenrate, Implantationsschwangerschaftsrate und neonatale Komplikationen: Beim primären Studienziel gab es keine Unterschiede. Auch die Lebendgeburtenrate war nicht signifikant unterschiedlich. Die Konsequenz der Autorengruppe, die diese Technik exzellent beherrscht: Sie verzichten jetzt komplett auf das FSH. Ein gutes Beispiel wie man aus einem in gewisser Weise negativen RCT ein sehr gutes Ergebnis für sich herausholen kann. Die Patientin kann bei diesem Verfahren den Tag der Eizellenentnahme mehr oder weniger komplett aussuchen. Aus der Diskussion berichtete Prof. Sonntag: „Es herrschen weniger gute Voraussetzungen für die IVM und die Gewinnung reifer Eizellen, wenn es schon Follikel über 10 mm gab.“
Kisspeptin
Eine Gruppe aus London hat Kisspeptin als Test der hypothalamischen Dysfunktion symptomatisch in Form einer Zyklusstörung untersucht. Es gibt eine Gruppe von Patientinnen, da wissen wir nicht ganz sicher: Handelt es sich um ein PCOS oder handelt es sich um eine funktionelle zentrale Regulationsstörung im Hypothalamus (FHA)? Das führt zu einer verzögerten Diagnostik und hier sah die Gruppe den relevanten Forschungsbedarf. Die „Candyneurone“ sind aktuell im Bereich der Neurokinin-3-Rezeptor-Antagonisten bekannt geworden. Und hier spielt das Kisspeptin offensichtlich eine ganz bedeutende Rolle in der Steigerung der LH- und GnRH-Pulsatilität.
Bei der funktionellen hypothalamischen Dysfunktion sehen wir eine herabgesetzte GnRH-Pulsatilität. Kisspeptin ist als experimentelle Substanz KP54 bereits als Ovulationsträger in Studien eingesetzt worden, macht aber in der Lutealphase nur eine geringe Verlängerung und hat sich bisher deshalb nicht durchgesetzt. In dieser experimentell prospektiven Studie hat die Gruppe KP54 als IV-Bolus eingesetzt und über einen Zeitraum bis zu 8 Stunden LH und FSH gemessen. Sie fanden eine Unterscheidung zwischen FHA und PCOS, weniger zwischen PCOS und gesunden Patientinnen beim LH. Interessanterweise dagegen Unterschiede beim FSH zwischen gesunden Patientinnen und solchen mit PCOS.
Künstliche Intelligenz
Auch auf das Thema Künstliche Intelligenz (KI) ging Prof. Sonntag in ihrem Vortrag ein. Nach der provokanten Frage: „Sehen wir hier das alte Thema: garbage in, garbage out?“, stellte sie dazu fest: „Wir dürfen uns nichts vormachen. Ready or not, Computers are coming to the people oder in dem Fall ART to the providers. Ich denke, da ist wahnsinnig viel Musik drin in dem Thema und es ist gewissermaßen beruhigend, dass wir Ärzte jetzt auch involviert werden, dass also diese KI nicht nur im Labor präsent ist, sondern auch in der Klinik.“ Prof. Sonntag ist sich sicher: „Wir brauchen automatisierte Follikulometrie, Arbeitserleichterung ist ein großer Faktor der das beschleunigen wird.“
