Die Rotterdam-Kriterien feiern in diesem Jahr ihren 20. Geburtstag. Da metabolische Faktoren wie die Insulinresistenz aber nicht aufgenommen worden waren, gibt es seitdem Bestrebungen, die Kriterien dem neuen Stand der Forschung anzupassen.
Eine Clusteranalyse ging jetzt der Frage nach: Lassen sich definierte Subgruppen durch klinische Parameter identifizieren und führen uns diese dann zu einer ursächlicheren Diagnostik und Therapie? Aus Vorstudien war bekannt, dass man eher einen metabolischen Subtyp (Nüchterninsulin, BMI und Nüchternglucose hoch) und einen reproduktiven Subtyp (FSH, LH und SHBG hoch) unterscheidet. Die Studie ergab eine Bestätigung der US-Daten für die europäische Kohorte. Beim reproduktiven Subtyp wurden zusätzlich signifikant höhere Level von AMH, Follikelzahl und HDL gemessen (alle p < 0,001), beim metabolischen Subtyp zusätzlich signifikant höhere Triglyceride, LDL und RR (alle p < 0,001). Die Autoren folgern, dass mittels Clusteringanalyse identifizierte Subgruppen unabhängig von den PCOS definierenden Kriterien sind. Patientinnen können zwischen Phänotypen wechseln (z. B. durch BMI-Veränderung). Die Androgene sind kein zwischen den Gruppen differenzierendes Merkmal und es gibt Hinweise, dass es genetische Ursachen für die verschiedenen Typen geben könnte.
Session „Endokrinologie“