Psychische Erkrankungen wie Depressionen gehen mit tiefgreifenden Veränderungen der Darmmikrobiota und der Darmbarriere und mit Entzündungen einher.
Die Mikrobiota-Darm-Gehirn-Achse ist ein wechselseitiges Kommunikationssystem zwischen Darm und Gehirn, das immunologische, endokrinologische und neurale Kommunikationswege beinhaltet. Ein wichtiger Hauptakteur dieser Achse ist der Vagusnerv, der zu 80 % aus afferenten und zu 20 % aus efferenten Fasern besteht. Vagale Afferenzen sind polymodal und reagieren auf Signale der Darmbakterien und ihrer Stoffwechselprodukte. Darüber hinaus reguliert der Vagusnerv cholinerge, entzündungshemmende Signalwege, die essenziell für die Entstehung und Aufrechterhaltung von psychischen Erkrankungen sind. „Psychobiotika“ sind an der Regulation der neurogastroenterologischen Achse beteiligt. Unter diesem Begriff werden alle Interventionen mit Einfluss auf die Darm-Gehirn-Achse zusammengefasst, die langfristig zu einer Verbesserung des psychischen Wohlbefindens beitragen können.
Vortrag PD Dr. med. Sabrina Mörkl (Graz)