Praktische Aspekte zur hormonfreien Therapie von vasomotorischen Störungen (VMS) präsentierten Dr. med. Katrin Schaudig (Hamburg) und Prof. Dr. med. Thomas Römer (Köln). Dr. Schaudig stellte dabei die Bedeutung von Schlafstörungen in den Vordergrund und hielt fest: „Schlafstörungen sind zentral, denn guter Schlaf ist ein wichtiger Teil der Lebensqualität.“
Prof. Römer ging danach auf VMS als Hauptsymptom klimakterischer Beschwerden ein. VMS beeinträchtigen die Lebensqualität von Frauen im Klimakterium und sind mit weiteren Risiken assoziiert. Eine Hormonersatztherapie (HRT) ist effektiv in der Therapie von VMS, vor der Verordnung ist jedoch eine sorgfältige Nutzen-Risiko-Analyse erforderlich. Bekannte Risikofaktoren sind u. a. Übergewicht sowie Thrombose, Krebserkrankung, Herzinfarkt oder Schlaganfall in der Anamnese. Auch Bluthochdruck, Diabetes mellitus und Nikotinabusus gehören in diese Kategorie. Patientinnen sollten grundsätzlich über alle Therapieoptionen zur Therapie von VMS aufgeklärt werden.
Zur Therapie von VMS stehen auch nicht hormonelle Medikamente zur Verfügung – allerdings oft mit geringem oder mäßigem Erfolg. Insbesondere bei stärker werdenden Beschwerden sind sie oft unwirksam. So gibt es für pflanzliche Präparate nur eine begrenzte Evidenz, ebenso für Lifestyle-Maßnahmen und verhaltenstherapeutische Ansätze.
Prof. Römer stellte die Substanzgruppe der Neurokinin-3-Rezeptorantagonisten (NK3-RA) und konkret Fezolinetant vor. Er erklärte den Wirkmechanismus an den KNDy-Rezeptoren im thermoregulatorischen Zentrum des Gehirns und ging darauf ein, für welche Patientinnen eine Therapie mit Fezolinetant besonders geeignet sei. Dazu zählen Kontraindikationen und Risikofaktoren für HRT, Hormonphobie, das Versagen von pflanzlichen Präparaten oder alternativen nicht zugelassenen Therapien sowie therapieresistente Nebenwirkungen einer HRT.
Für jeden dieser Punkte hatte er Kasuistiken mitgebracht, die mit dem Auditorium diskutiert wurden: Z. n. Mammakarzinom oder Lungenkarzinom, tief infiltrierende Endometriose, Z. n. Myokardinfarkt, Apoplex oder rezidivierende VTE. Zum Abschluss ging Prof. Römer noch darauf ein, dass vor Festlegung einer Therapie auch bedacht werden sollte, dass gegenüber einer HRT nicht nur die Risiken wegfallen, sondern auch deren protektive Effekte bezüglich kardiovaskulären Ereignissen und Osteoporose. Die Entscheidung muss individuell getroffen werden.
Lunchsymposium „Veoza® in der Praxis – hormonfrei durch die Wechseljahre“ (Veranstalter: Astellas Pharma GmbH)