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Kongress-Ticker

Effektive Narbenbehandlung

Strategien zu Prophylaxe und Therapie

Martina Freyer

14.9.2022

Neben einer optimierten Schnittführung und der Vermeidung von Zug und Spannung auf die Wundränder ist die Nachsorge essenziell für eine minimale Narbenbildung und ästhetisch ansprechende Behandlungsergebnisse. Die Anwendung eines Narbengels kann das kosmetische Outcome noch weiter verbessern.

„Im Praxisalltag ist die Prävention von unschönen Narben das Entscheidende“, betonte der Dermatologe Prof. Dr. med. Gerd Gauglitz (München). „Entfernen Sie eine Läsion operativ so, dass die Narbe gar nicht erst nachbehandelt werden muss.“ „Auf den richtigen Schnitt kommt es an,“ beschrieb der Unfallchirurg und Orthopäde Dr. med. Dirk-Jonas Danneberg (Darmstadt) seine präventive Strategie. Bei jedem Zugang solle man die Schnittführung hinterfragen, die Inzision so klein wie möglich halten und so setzen, dass keine Kontrakturen entstehen. Hier kann die Orientierung an den Spaltlinien – also den Spannungslinien der Haut – helfen, die durch Ausrichtung der Kollagenfaserbündel im Stratum reticulare entstehen. Die atraumatische Wundrandbehandlung und ein Wundverschluss mit geringstmöglicher Spannung an den Wundrändern unterstützen dies weiter. Subkutannähte können die Wundspannung verringern, bestenfalls noch ergänzt durch die Stabilisierung mittels Wundnahtstreifen, die weiter entlasten.

 

Aktuelle Leitlinie zur Therapie pathologischer Narben

„Hypertrophe Narben und Keloide sind Ausdruck einer pathologisch veränderten Wundheilung mit exzessiver Bildung von Narbengewebe“, erklärte Gauglitz. Die aktuelle Leitlinie zur Therapie pathologischer Narben beschreibt diesbezüglich einige Optionen. So bietet nach erfolgtem Wundverschluss die prophylaktische Nachsorge mit einem Narbengel, das die Wirkstoffe ExtractumCepae (Zwiebelextrakt), Heparin und Allantoin enthält, einen evidenzbasierten Vorteil: Die Wirksamkeit des Narbengels über feuchtigkeitsspendende Effekte hinaus wurde in klinischen Studien belegt, und zwar bei hypertrophen und atrophen Narben sowie Keloiden. Gauglitz, Mitautor der Leitlinie, rät seinen Patienten dazu, für einen Zeitraum von sechs Monaten unbedingt Zug und Druck auf die Wundränder zu vermeiden. Denn bei Dehnung der Narbe reagieren die Fibroblasten mit einer Erhöhung der Kollagensynthese, und zwar besonders häufig im Brust- und Schulterbereich. Gerade für die leitliniengerechte Prophylaxe der pathologischen Narbenbildung sieht Gauglitz daher ein effektives Einsatzgebiet für das Narbengel.

 

Präventive Narbenbehandlung

„Als Chirurg, einem Hauptverursacher von Narben, sollte man daran interessiert sein, seinen Patienten sinnvolle Alternativen zur Behandlung von Narben anzubieten“, erläuterte Danneberg. Er setzt auch ein Kombinationsverfahren aus Ultraschall und Narbengel ein– sowohl bei frischen als auch bei älteren Narben. Die Penetrationstiefe des Narbengels wird dabei durch die Anwendung von Ultraschall erhöht. Auf die fünfwöchige Therapie folgt die Gel-Anwendung mit sanfter Massage über weitere sechs Monate zu Hause.

Mittagsseminar „Effektive Narbenbehandlung – Wissens-wertes zuProphylaxe und Therapie“ (Veranstalter: Merz Therapeutics GmbH)

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