In der Behandlung der primären Hyperhidrose empfiehlt die aktualisierte S1-Leitlinie ein stufenweises Vorgehen, berichtete Dr. med. Caroline Grathwol (Tübingen). An erster Stelle sollte die topische Therapie stehen.
Weitere Optionen sind je nach Lokalisation die Leitungswasseriontophorese, die Injektionstherapie mit Botulinumtoxin A, die Behandlung mit Radiofrequenz oder auch Mikrowellen und fokussiertem Ultraschall, systemische Therapien mit oralen Anticholinergika sowie die chirurgische Schweißdrüsenentfernung. Die Leitlinie enthält einige Neuerungen. Dazu zählt die Aufnahme eines neuen topischen Anticholinergikums, das für die Therapie bei axilliärem Schwitzen zugelassen ist. Die effektivste und am besten untersuchte Behandlungsoption der fokalen Hyperhidrose ist der Leitlinie zufolge die intrakutane Injektion von Botulinumtoxin A. In Deutschland liegt die Zulassung eines Produkts für die axilliäre Hyperhidrose vor, bei der palmaren und plantaren Hyperhidrose erfolgt die Behandlung off-label. Da die Wirkung mehrere Monate anhält, reichen in der Regel ein bis zwei Anwendungen pro Jahr aus, berichtete Grathwol. Die aktualisierten Empfehlungen zu den verschiedenen Präparaten und Dosierungen sind ebenfalls in der aktuellen Leitlinie zu finden.