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Kongress-Ticker

Handekzem und Sonnenschutz

Hautschutzstrategien bei besonderen Belastungen

25.7.2023

Seien es das häufige Händewaschen im Pflegeberuf oder die starke Belastung durch UV-Strahlung bei Outdoor-Arbeitern: Der Basispflege der Haut kommt eine wichtige Bedeutung für die Prävention von Handekzemen und beruflichem Hautkrebs zu.

Das Handekzem sei eine Epidemie in der Pandemie, getriggert durch die verstärkten Hygienemaßnahmen aufgrund von COVID-19, erörterte Prof. Dr. med. Sven Malte John (Osnabrück). Bereits 8- bis 10-maliges Händewaschen pro Tag erhöhe das Risiko, ein Handekzem zu entwickeln, signifikant [1]. Tritt infolge einer erhöhten beruflichen Belastung durch Händewaschen ein Handekzem auf, kann ein Hautarztbericht erstattet werden. „Wir Dermatologen sollten in diesen Fällen als Anwalt der Patienten auftreten und helfen, deren Ansprüche durchzusetzen,“ so der Experte. Viele der damit verbundenen Leistungen seien gut an geschulte MFAs delegationsfähig.

In einer prospektiven Interventionsstudie mit 302 Pflegenden untersuchte John während der Corona-Pandemie, ob ein abgestimmtes Hautpflegekonzept mit wirkstofffreien Externa Einfluss auf den Hautbefund habe: Über einen Beobachtungszeitraum von sechs Monaten verbesserte sich der Hautbefund in der Interventionsgruppe signifikant, während sich bei der Kontrollgruppe ohne zusätzliche Hautpflege der Befund verschlechterte [2]. Neue Handekzeme traten nur in der Kontrollgruppe auf. „Die Basis­therapie ist die Grundlage jeder Ekzemtherapie, so auch die Empfehlung in der Leilinie,“ schloss John.

Sonnenschutz im Beruf

Im Freien Beschäftigte mit hoher UV-Belastung haben ein erhöhtes Hautkrebsrisiko. „Wenn sich bei diesen Patienten aktinische Keratosen (AK) oder Plattenepithelkarzinome (SCC) entwickeln, ist dies meldepflichtig als BK5103,“ so Dr. med. Claas Ulrich (Berlin). Gerade bei gesetzlich Versicherten ließen sich damit die therapeutischen Optionen anheben.

Klinische Voraussetzung für die Anerkennung von BK5103 ist die histologische Sicherung beim SCC, bei AK die diagnostische Einschätzung des Arztes bei AK mit > 5 Läsionen pro Jahr, einzeln oder konfluierend auf > 4 cm2 Fläche. Die klinische Diagnose sollte im Arztbrief dokumentiert werden. SCC und AK müssen dabei an arbeitsbedingt der UV-Strahlung ausgesetzten Körperstellen aufgetreten sein. Zur Prävention von Hautkrebs empfiehlt die S3-Leitlinie die Vermeidung der Exposition, geeignete Kleidung sowie das Anwenden von Sonnenschutz­mitteln. Doch was muss guter Sonnenschutz können? „Es geht nicht nur um die Vermeidung von Sonnenbrand, sondern auch um den Schutz von immunkompetenten Zellen in der Haut,“ erinnerte Ulrich. Die Anforderungen an berufliche Lichtschutzmittel umfassen einen Lichtschutzfaktor (LSF) ≥ 50 mit photostabilen Filtersystemen und einer an den Außenberuf angepassten Galenik, die eine leichte Verteilung auf der Haut, Wasser-, Abrieb- und Schweißfestigkeit gewähr­leistet und die Arbeitsabläufe nicht beeinträchtigt. Dabei sollte unbedingt auf die ausreichende Dosierung von 2 mg/cm2 Körperoberfläche geachtet werden, um den entsprechenden LSF zu erzielen, empfahl Ulrich.

1 Loh EW et al., Contact Dermatitis 2022; 87: 303–14
2 Symanzik C et al., Contact Dermatitis 2022; 87: 500–10

Mittagssymposium „Hautschutzstrategien für Profianwender – optimierte Konzepte aus einer Hand“ (Veranstalter: Eucerin)

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