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Kongress-Ticker

Atopische Dermatitis

JAK-Inhibition bewährt sich auch auf lange Sicht

25.7.2023

Bei moderat bis schwer ausgeprägter atopischer Dermatitis (AD) besteht häufig die Indikation zur Systemtherapie – abhängig von objektivem Schweregrad, subjektiver Belastung und fehlendem Ansprechen auf andere Therapie­maßnahmen. Seit 2020 wurden die ersten Januskinase-Inhibitoren für die AD zugelassen und im Alltag erprobt.

In der Therapie der AD wurden in den vergangenen Jahren neben Biologika auch Januskinase-Inhibitoren (JAKi) als orale Option in der systemischen Therapie moderater bis schwerer Fälle zugelassen und für die Erstlinie empfohlen. Während Baricitinib (JAK1, JAK2) und Abrocitinib (JAK1) für Erwachsene (≥ 18 Jahre) zugelassen sind, kann Upadacitinib (UPA; JAK1, JAK1/3) bereits ab 12 Jahren in-label gegeben ­werden. Vorsicht ist jedoch bei über 65-Jährigen und Personen mit atherosklerotischen kardiovas­kulären Erkrankungen bzw. entsprechenden Risikofaktoren sowie mit erhöhtem Risiko für maligne Erkrankungen geboten, die JAKi – in reduzierter Dosis – nur erhalten sollten, wenn keine Alternativen zur Verfügung stehen. Ganz neu ist die Zulassung für Deucravacitinib (selektiv für TYK2) seit April 2023.

Upadacitinib schlägt Dupilumab

Die Response-Rate von UPA liegt einer Netzwerk-Metaanalyse zufolge nach 16 Wochen unter der Dosierung mit 15 mg bei 57,6   % (EASI 75) und 40,1 % (EASI 90), unter Gabe von 30 mg bei 70,4 % (EASI 75) und 54,8 % (EASI 90) – und damit über den Erfolgsraten der anderen JAKi. In den Studien Measure Up 1 und 2 konnte auch über 52 Wochen ein hohes ­Ansprechen mit einem EASI 90 bei 72 % (30 mg) bzw. 62 % (15 mg) gezeigt werden. Im Vergleich von UPA 30 mg mit Dupilumab in der HEADS-UP-Studie erreichte UPA sowohl den primären Endpunkt (EASI 75 in Woche 16) als auch alle sekundären Endpunkte (Verbesserung des schwersten Pruritus in Woche 1/4/16, EASI 75 in Woche 2, EASI 90 und EASI 100 in Woche 16) mit signifikanter Überlegenheit. Der Switch von Dupilumab auf UPA in Woche 24 brachte eine weitere Verbesserung. Auch in der Therapie sichtbarer Areale (Gesicht/Hals, obere Extremitäten) sowie genital war UPA signifikant überlegen.

Im Zuge zunehmender Therapieerfolge stellt sich aktuell die Frage, welche Therapieziele in der Behandlung der AD angemessen und erwartbar sind. Das objektive Ziel „EASI 90“ ist durchaus greifbar, aber auch die Reduktion der subjektiven Krankheitslast (z. B. durch Juckreiz, Schlafmangel) ist ein gutes Erfolgskriterium – zumal Letzteres mit der Höhe des erreichten EASI korreliert. So konnten bei einem ­EASI-Ansprechen von 90–99 auch eine 70%ige ­Verbesserung von Pruritus und Lebensqualität gemessen werden, Depressionen besserten sich um 35 %, Angst um 25 %.

Auch für die langfristige Anwendung von UPA liegen  bereits Daten vor: Die Langzeitsicherheitsanalyse von UPA bei AD (> 2 600 Patienten bis zu 2,8 Jahren) ergab im Vergleich zu anderen Indikationen wie der rheumatoiden Arthritis geringere Raten für schwere unerwünschte Ereignisse, Malignome (außer NMSC) oder tiefe Beinvenenthrombosen – größtenteils ­bedingt durch das jüngere Patientenkollektiv mit weniger Komorbiditäten. Dosisabhängig besteht ­allerdings ein erhöhtes Risiko für Infektionen und Herpes zoster, v. a. bei der Dosierung mit 30 mg.

Mittagssymposium „Let’s be obJAKtive: Aktuelle Empfehlungen und Erfahrungen im Behandlungsalltag der atopischen Dermatitis“ (Veranstalter: AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG)

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