Das polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS) ist die häufigste endokrine Störung im gebärfähigen Alter und das Risiko steigt mit zunehmenden Körpergewicht. Eine Gewichtsreduktion ist daher für die Behandlung von Frauen mit Adipositas und PCOS von grundlegender Bedeutung, um die Insulinresistenz (IR) zu verbessern, Hyperandrogenismus zu reduzieren und den klinischen Schweregrad des PCOS zu lindern [1].

Zu den Erstlinien-Behandlungsansätzen für PCOS gehören Änderungen des Lebensstils wie Ernährung und körperliche Aktivität; Pharmakotherapie als Ergänzung kann die Wirksamkeit der Gewichtsabnahme verbessern [2]. Liraglutid ist in der Dosis von 3 mg 1 x tgl. als Ergänzung zur Änderung des Lebensstils für die Behandlung von Adipositas zugelassen.

Eine randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte Studie mit nicht diabetischen, prämeno­pausalen Frauen mit PCOS-Diagnose und einem Body-Mass-Index (BMI) von mindestens 30 kg/m2 untersuchte die Wirksamkeit und Sicherheit von Liraglutid 3 mg vs. Placebo zur Reduzierung von Körpergewicht und Hyperandrogenismus.

Der mittlere prozentuale Gewichtsverlust nach 32 Wochen war unter Liraglutid 3 mg signifikant höher als unter Placebo (5,7 % ± 0,75 % vs. 1,4 % ± 1,09 %; p = 0,002) [3]. Außerdem führte die Liraglutid-Behandlung zu einem verbesserten Hyperandrogenismus und zur Wiederherstellung des Menstruationszyklus [3]. In der Verum-Gruppe sank der mittlere FAI (freier Androgen-Index) signifikant von 6,9 ± 0,6 auf 5,98 ± 0,6 im Vergleich zur Placebo-Gruppe. Das Auftreten von Zyklusblutungen war nach 32-wöchiger Behandlung mit Liraglutid im Vergleich zu Placebo signifikant erhöht. In der Gruppe mit Liraglutid war die Menstruation regelmäßiger, wobei die durchschnittliche Häufigkeit der Zyklen von 4,5 ± 0,3 auf 8,65 ± 0,4 Zyklen/­Jahr zunahm (Placebo 4,8 ± 0,5 Baseline und 4,8 ± 0,65 Zyklen/Jahr nach 32 Wochen, p = 0,0001). Die Studienautoren folgern, dass die ­Gewichtsabnahme von 5–10 % die klinischen (reproduktiven und metabolischen) Ergebnisse bei Frauen mit PCOS verbessert.