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Dermatologie

Echte Innovation

Schutz von Herz und Niere bei TYP-2-Diabetes und Albuminurie

19.7.2024

An Albuminurie und Typ-2-Diabetes (T2D) Erkrankte haben trotz Therapie mit Standardmedikamenten ein hohes kardiorenales Restrisiko. Einer der Haupttreiber dafür ist eine Überaktivierung des Mineralokortikoid-Rezeptors (MR). Nutzen bietet hier Finerenon (Kerendia®), ein nicht steroidaler und selektiver MR-Antagonist.

Es sind innovative Medikamente wie Kerendia®, die bei weit verbreiteten Erkrankungen wie einer chronischen Nierenerkrankung (CKD) mit Albuminurie und Typ-2-Diabetes effektiven Schutz für Patientinnen und Patienten bieten und die Progression der Erkrankung reduzieren können. Allein in Deutschland leben derzeit rund 8,7 Millionen ­Menschen mit T2D [1]. Etwa die Hälfte der Betroffenen entwickelt eine CKD [2] und ist einem hohen kardio­renalen Morbiditäts- und Mortalitätsrisiko ausgesetzt, das mit zunehmender Albuminurie und abnehmender Filtrationsleistung (eGFR) der Nieren steigt [3,4]. Das Sterblichkeitsrisiko ist 5-fach höher als bei Personen mit T2D und intakter Nierenfunktion [5], demonstrierte Dr. Petra Sandow, Berlin. „Für diese Hochrisikogruppe steht mit Fine­renon jetzt ein Arzneimittel zur Verfügung, von dem sehr viele unserer Patienten und Patientinnen profi­tieren können“, ist Sandow überzeugt – „wenn sie früh genug identifiziert und leitliniengerecht behandelt werden“.

Seit 2022 ist Finerenon in Deutschland verfügbar zur Behandlung der CKD mit Albuminurie in Verbindung mit T2D bei Erwachsenen. In internationalen Leitlinien wird der Wirkstoff mittlerweile konsistent mit dem höchsten Evidenzgrad bewertet. Im Konsensusbericht der „American Diabetes ­Association“ (ADA) und der „Kidney Disease: ­Improving Global Outcomes“ (KDIGO) wird Finerenon beispielsweise im Zuge eines multifaktoriellen Ansatzes zur Verbesserung der Prognose als dritte Säule in der Behandlung der CKD bei T2D und Albuminurie empfohlen (Renin-Angiotensin-System-Inhibitor [RASi] + Sodium-glucose-linked-transporter-2-Inhibitor [SGLT2i] + nicht steroidaler MR-Antagonist [nsMRA] Finerenon) [6].

Innovativer Wirkmechanismus

Wissenschaftliche Erkenntnisse zur hochkomplexen Pathophysiologie der sich zum Teil gegenseitig bedingenden Stoffwechsel-, Herz- und Nierenerkrankungen führten zur Entwicklung von Finerenon. Es ist ein hochselektiver nsMRA, der krankheitsför­dernde Prozesse gezielt unterbindet, die mit bisher verfügbaren Arzneimitteln nicht adressiert wurden. Damit wird nun eine therapeutische Lücke gefüllt.

Wie Dr. Jörg Simon, Fulda, erläuterte, zählen hämodynamische, metabolische sowie entzündliche und fibrotische Prozesse zu den treibenden Faktoren der CKD bei T2D. Während jedoch zur Behandlung der Hypertonie und des Diabetes schon seit Längerem medikamentöse Therapieoptionen zur Verfügung stünden, könne erst seit jüngster Zeit der dritte Bereich, die Entzündung und Fibrose, medikamentös adressiert werden (Abb.) [7-9]. Das bedeute mehr Schutz für Herz, Nieren und Gefäße. Denn, so erklärte Simon, bei CKD mit T2D bleibe trotz der ­Standardbehandlung mit SGLT2i und RASi ein hohes kardiorenales Restrisiko bestehen [10,11].

Ein Grund dafür liegt in der Überaktivierung des Mine­ralokortikoid-Rezeptors. Diese Überaktivierung begünstigt entzündliche und fibrotische Prozesse und trägt so zur Verschlechterung von Herz-, Kreislauf- und Nierenfunktionen bei. Mit Finerenon ­könne dieser Überaktivierung jetzt entgegengewirkt ­werden (Abb.) [9,12,13].

Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, dass sich die Struktur von Finerenon deutlich von der herkömmlicher Mineralokortikoid-Antagonisten unterscheidet, was andere pharmakologische Eigenschaften mit sich bringt, etwa eine höhere Selektivität für den MR [14].

Umfangreiche klinische Prüfung

Wirksamkeit und Sicherheit von Finerenon wurden in einem umfangreichen Studienprogramm mit mehr als 13 000 an T2D und Albuminurie Erkrankten geprüft. Auf Basis zweier Phase-III-Studien wurden die Ergebnisse in der präspezifizierten, explorativen, ­gepoolten Analyse FIDELITY gemeinsam analysiert, sodass ein breites Spektrum von Personen mit CKD (Stadien 1−4) abgedeckt wurde [15]. Alle Patienten und Patientinnen hatten eine Basistherapie mit optimierter RASi-Therapie erhalten. Blutdruck- und HbA1C-Werte waren gut eingestellt.

Ergebnisse: Finerenon senkte in der FIDELITY-Analyse signifikant das Risiko für den kombinierten kardiovaskulären Endpunkt (Zeit bis zum kardiovaskulären Tod, nicht tödlichen Herzinfarkt, nicht tödlichen Schlaganfall oder bis zur Hospitalisierung aufgrund von Herzinsuffizienz) um 14 %.

Zudem verringerte das Präparat das Risiko für ­Hospitalisierungen aufgrund von Herzinsuffizienz insgesamt im Vergleich zu Placebo um 22 %. ­Ebenso waren in einer On-Treatment-Analyse ­sowohl die Gesamtmortalität als auch die kardiovaskuläre ­Mortalität unter Finerenon im Vergleich zu Placebo signi­fikant reduziert* [16]. Außerdem, so betonte Simon, hatte Finerenon auf die Progression der ­Albuminurie einen günstigen Einfluss: So war nach 4 Monaten die Albuminurie, gemessen als Albumin-Kreatinin-Quotient im Urin (UACR), um 32 % im ­Vergleich zu Placebo vermindert. Dies wurde über den gesamten Studienzeitraum beibehalten.

Das Risiko für den kombinierten Nierenendpunkt (Zeit bis zum Nierenversagen, anhaltenden Rückgang der geschätzten glomerulären Filtrationsrate [eGFR] um ≥ 57 % vs. Baseline oder Tod durch ­Nierenversagen) war um 23 % im Vergleich zu ­Placebo reduziert. Die Vorteile für Herz und Nieren unter Finerenon waren konsistent – unabhängig von der Anwendung eines SGLT2i zu Baseline [17].

Die FIDELITY-Daten belegen auch das günstige Sicherheitsprofil von Finerenon. Der Wirkstoff erwies sich als gut verträglich, mit Nebenwirkungen weitgehend auf Placebo-Niveau. Es gab keine geschlechtshormonellen Nebenwirkungen. Der Blutdruck verminderte sich im Schnitt um 3−4 mmHg. Es könne zu einer leichten Zunahme von Serum­kalium kommen, die klinischen Auswirkungen waren jedoch minimal, berichtete Simon.

Früherkennung ist essenziell für den Behandlungserfolg

Diagnostik und Therapie bei Patientinnen und ­Patienten mit T2D und Albuminurie sind eine inter­disziplinäre Herausforderung für Ärzte und ­Ärztinnen der Allgemeinmedizin, Nephrologie, Diabe­tologie und Kardiologie. Dabei komme der Früherkennung der Albuminurie eine große ­Bedeutung zu, konstatierte Sandow. Es gelte, die entsprechenden Patientinnen und Patienten frühzeitig zu identifizieren und bestmöglich zu behandeln, um sie langfristig vor Organschäden und ­kardiovaskulärem Tod zu schützen.

Einer der zentralen und aussagekräftigsten frühen Marker für eine Nierenschädigung ist die Albuminurie. Bei der Progression der CKD trete oft zuerst eine mäßige bis starke Albuminurie auf, ehe die eGFR auf einen Wert von < 60 ml/min/1,73 m2 ­abfalle [3-5], erklärte Sandow. Auch die Leitlinien der Fachgesellschaften empfehlen deshalb bei Betroffenen mit T2D die frühzeitige, mindestens 1 × jährliche Bestimmung der eGFR und des Urin-Albumin-­Kreatinin-Quotienten (UACR), weil er eine deutlich ­höhere ­Aussagekraft hat als die alleinige Albuminbestimmung. Beide Parameter gelten als unabhängige Risiko­faktoren für eine chronische Nierenerkrankung.

Finerenon hat mit seinem innovativen Wirk­prinzip und den positiven Studienergebnissen für die Behandlung von CKD-Patienten und ­-Patientinnen mit Albuminurie in Verbindung mit T2D als wertvolle Ergänzung der therapeutischen ­Optionen Eingang in die Praxis gefunden. Die vorliegenden Studiendaten belegen, dass das kardiorenale ­Risiko bei dieser Klientel sinkt und die ­Prognose der Betroffenen verbessert wird.

* Der Untersuchungszeitraum der On-Treatment-Analyse beschränkte sich auf die Behandlungsdauer inklusive 30 Tage nach der letzten Einnahme des Prüfpräparats. Die Intention-to-treat-Analyse (ITT) untersucht den gesamten Studienzeitraum unabhängig davon, wann ein Patient bzw. eine Patientin die Einnahme des Prüfpräparats abgebrochen hat. Ergebnisse der ITT-Primäranalyse: Gesamtmortalität: Hazard Ratio (HR) 0,89 (95%-Konfidenzintervall [KI] 0,79 bis > 1); p = 0,051; kardiovaskuläre Mortalität: HR 0,88 (95%-KI 0,76 bis 1,02); p = 0,092.

  1. https://www.ddg.info/politik/veroeffentlichungen/gesundheitsbericht (Stand: 22.04.2024)
  2. Parving HH et al., Kidney Int 2006; 69: 2057–63
  3. Matsushita K et al., Lancet Diabetes Endocrinol 2015; 3: 514−25
  4. Fox CS et al., Lancet 2012; 380: 1662−73
  5. Afkarian M et al., J Am Soc Nephrol 2013; 24: 302−8
  6. De Boer IH et al., Diabetes Care 2022; 45: 3075–90
  7. Alicic RZ et al., Clin J Am Soc Nephrol 2017; 12: 2032–45
  8. Mora-Fernández C et al., J Physiol 2014; 18: 3997
  9. Bauersachs J et al., Hypertension 2015; 65: 257–63
  10. Heerspink HJL et al., N Engl J Med 2020; 383: 1436–46
  11. Wheeler DC et al., Lancet Diabetes Endocrinol 2021; 9: 22–31
  12. Fujita T, Hypertension 2010; 55: 813–8
  13. Barrera-Chimal J et al., Kidney Int 2019; 96: 302–19
  14. Bakris GL et al., N Engl J Med 2020; 383: 2219–29
  15. Agarwal R et al., Eur Heart J 2021; 00: 1–12
  16. Filippatos G et al., Eur Heart J Cardiovasc Pharm 2023; 9: 183–91
  17. Rossing P et al., Diabetes Care 2022; 45: 2991–8
  18. Marx N et al., Eur Heart J 2023; 00: 1−98

Pressekonferenz „Kerendia® (Finerenon) im Praxistest: Herz und Nieren bei Patienten mit Albuminurie und Typ-2-Diabetes“anlässlich des DGIM-Kongresses (Veranstalter: Bayer Vital GmbH), Wiesbaden, April 2024

Impressum
Bericht: Elke Klug I Redaktion und Konzept: Dr. phil. nat. Claudia Schierloh
MiM Verlagsgesellschaft mbH (Neu-Isenburg)
Mit freundlicher Unterstützung der Bayer Vital GmbH (Leverkusen)

Bildnachweis: privat

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