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Dermatologie

Chronisches Handekzem

Delgocitinib – Topikum sticht systemische Therapie

5.3.2025

Mit der Zulassung des topischen pan-JAK-Inhibitors Delgocitinib steht erstmals eine spezielle Therapieoption für das mittelschwere bis schwere chronische Handekzem zur Verfügung, die sich in ersten Untersuchungen zudem wirksamer und nebenwirkungsärmer als die systemische Therapie mit Alitretinoin gezeigt hat.

„Die therapeutische Bandbreite bei den chronisch-entzündlichen Hauterkrankungen hat sich in den letzten Jahren erfreulicherweise deutlich erweitert, sei es durch Biologika oder durch Small Molecules, doch gab es immer noch einige Erkrankungen, bei denen wir therapeutisch häufig nicht richtig weiterkamen“, erläuterte PD Dr. med. Andreas Pinter (Frankfurt/Main). „Dazu zählte bis vor Kurzem auch das chronische Handekzem, für dessen mittelschwere bis schwere Formen es bis dahin keine ­zugelassene spezielle topische Therapie gab.“

Denn zwischen den topischen Glukokortikoiden zur Therapie leichter Formen des chronischen Handekzems (CHE) und Alitretinoin, das erst ab einer schweren Ausprägung zugelassen und zudem recht nebenwirkungsreich ist, sowie weiteren System­therapeutika wie Methotrexat oder Ciclosporin, die alle off-label eingesetzt werden, und dem Biologikum Dupilumab, das nur bei gleichzeitigem Vorliegen einer atopischen Dermatitis verschrieben werden darf, klaffte bisher laut Pinter eine therapeutische Lücke, die nun durch die Zulassung des topischen pan-JAK-Inhibitors Delgocitinib für das mittelschwere bis schwere CHE geschlossen werden konnte.

„Der Vorteil der topischen Anwendung eines pan-JAK-Inhibitors liegt darin, dass es zu einer guten und breiten lokalen immunsuppressiven Wirkung kommt – aber ohne nennenswerte systemische Effekte. Und das bei allen Subtypen des CHE, wie wir in Studien sehen konnten, und mit schneller und langfristiger Krankheitskontrolle sowie gutem Langzeitsicherheitsprofil, das auf dem Niveau der Vehikel-Creme liegt“, so Pinter.

Mehr Effekt, weniger Nebenwirkungen

Die aktuellen Daten einer Vergleichsstudie zwischen Delgocitinib und Alitretinoin beim schweren CHE ­fielen laut Pinter erfreulich aus: Denn unter der ­topischen Therapie mit Delgocitinib war die Wirksamkeit mit einer Reduktion des Hand Eczema ­Severity Index (HECSI) um 67,6 % in Woche 12 deutlich besser als unter der Systemtherapie mit Alitretinoin (-51,5 %) und die Überlegenheit hielt auch bis Woche 24 an. „Erwartungsgemäß traten deutlich mehr Nebenwirkungen unter Alitretinoin auf – teilweise mit doppelt so hohen Raten wie unter Delgocitinib. Dementsprechend waren diesbezügliche Behandlungsabbrüche unter Delgocitinib deutlich seltener als unter Alitretinoin (1,2 % vs. 10,1 %).“

„Die Anwendung der Delgocitinib-Creme ist zudem recht einfach: Zusätzlich zur Basispflege soll sie zu Beginn zweimal täglich aufgetragen werden, bis die Haut erscheinungsfrei ist – erfahrungsgemäß nach 4–6 Wochen – und kann dann im Prinzip als As-needed-Therapie fortgeführt werden. Das heißt, bei ­Wiederauftreten des Handekzems kann man mit der Creme einfach wieder beginnen“, erklärte der ­Experte. „Nach meinen bisherigen Erfahrungen reicht eine Tube für ca. 2 Monate durchgehender Therapie, meist sind aber 2,5 Tuben pro Jahr ausreichend.“

Pressegespräch „LEO bewegt: Neues zum Chronischen Handekzem, Atopischer Dermatitis und Psoriasis“ (Veranstalter: LEO Pharma GmbH), Neu-Isenburg, November 2024

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